Mit dem Ende des 2. Weltkrieges wurde der Faschismus in den Köpfen nicht ausradiert. Jahrzehntelang schien er überwunden, doch wer dies glaubte, sah sich getäuscht. Denn immer offensiver traut er sich, nicht nur in unserem Lande, wieder ans Tageslicht. Staat und Politik haben über Jahrzehnte den alten und neuen Faschismus ignoriert und toleriert.
Was vor vielen Jahren mit einigen Hakenkreuzschmierereien begann, ist schon lange in immer offensiver werdende Provokation übergegangen, die auch vor Gewalt bis hin zum Mord nicht zurück schreckt. Die Morde der NSU sind kein Einzelfall sondern nur Teil einer systematischen Kette von Gewalttaten der neuen Nazis.
Und auch vor den Stadtteilen des Essener Nordens machen die Nazis und ihre Gewalttaten nicht halt. Die Verhinderung der Aufführung des Films „Blut muss fließen“ im AWO Fanprojekt bei RWE am 16. Oktober 2013 zeigt, dass die sogenannte Politikfreiheit des Sports dem Ansinnen der Nazis Vorschub leisten kann.
Wir meinen, Nazis haben in unseren Stadtteilen nichts zu suchen. Unsere Stadtteile haben als Arbeiterstadtteile im 2. Weltkrieg besonders gelitten. Und sie sind seit vielen, vielen Jahrzehnten Stadtteile, in denen Menschen aus vielen Teilen der Welt, vor allem Ost- und Südeuropa zugewandert sind und die eine friedliche, bunte Gemeinschaft bilden, die das Bild des Stadtteils und seine Kultur prägt. Es ist gerade das friedliche Neben- und Miteinander von Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Kultur, was diese Stadtteile lebens- und liebenswert macht.
Der zunehmenden Ausbreitung faschistischer Umtriebe wollen wir offensiv entgegen treten. Wir wollen in unseren Stadtteilen deutlich machen: Faschistische Ideen, die Hetze gegen Andersgläubige, Menschen mit anderer Hautfarbe, Herkunft und Religion haben hier keinen Platz.
Wir fordern das Verbot der NPD und aller faschistischen Organisationen.
Am 69. Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Nazidiktatur, machen wir deutlich, auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des zweiten Weltkriegs haben Hass und Volksverhetzung keinen Platz in unserer Mitte.
Kundgebung
Donnerstag, 8. Mai 2014
18:00—19:30 Uhr
Altenessen (Altenessener Str. / Winkhausstr.)
Es sprechen Bernd Brack (ProAsyl) und
Vertreter der DIDF und der VVN
Es spielt: Schulz und Verstärkung
dazu Gedichte und Rezitationen
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Es rufen auf: „Essen stellt sich quer“, Essener Friedensforum, VVN-BdA, DIDF, DIDF-Jugend, Bürgerliste Nord, Die Linke, „Essen steht auf“, DKP, SDAJ, solid, MLPD, Freundschaftsgesellschaft BRD-Cuba
V.i.S.d.P.: J. Beese, Hoffnungstr. 18, 45129 Essen