Aus Essen stellt sich quer
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27. Januar: Internationaler Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Gedenken am Essener Markt und im Vortrag im DBG-Haus
Flugblatt Gedenkveranstaltung 27.01.2013
Über die Veranstaltung: Rede und Filmausschnitt
Filmaufführung "Shoa" in der Lichtburg
WAZ/NRZ, 27.01.2015 Stadtgespräch
![]() WAZ/NRZ / Essen,Dienstag, 27.01.2015 Stadtgespräch
Wer sich im Saal umschaute, entdeckte Vertreter von Kirchen und Vereinen, aus Politik und Verwaltung. Neben den üblichen Verdächtigen der Stadtgesellschaft waren 450 Schüler und viele Auszubildende gekommen; Teenager, denen man gern eine kurze Aufmerksamkeitsspanne unterstellt. Er freue sich, so viele junge Menschen zu sehen, sagte Lanzmann. „Ich bin glücklich und stolz. Schließlich habe ich diesen Film in gewisser Weise für die Deutschen gemacht. Ich glaube, dass er eine befreiende Wirkung auf sie haben und die Brüderlichkeit erneuern kann.“ Dass der Film schmerzhaft ist und den Zuschauern viel abverlangt, weiß Lanzmann selbstredend genau. Er hat ja auch die Kamera nicht abgestellt, wenn seine Gesprächspartner nicht weitersprechen konnten, ihnen Tränen über die Wangen liefen. Als er in einer Fragerunde darauf angesprochen wird, antwortet er: „Einen Film wie Shoah kann man nicht mit dem Fairplay eines Cricketspielers machen.“ Den 17-jährigen Niklas hat beeindruckt, wie Lanzmann Überlebende des Holocausts befragt: „Er zieht sich nicht zurück, er wartet, bis sie reden.“ Dass er auch Täter wie SS-Unterscharführer Franz Suchomel zum Sprechen brachte, ist für Jan (18) die größte Leistung des Films. Den Einwand, dass er Suchomel mit versteckter Kamera filmte, wischt Lanzmann übrigens beiseite: „Ich hatte keine Skrupel, einen Lügner zu belügen.“ Film und Filmemacher fesseln die Zuschauer so, dass die Lichtburg auch um Mitternacht noch gut besetzt ist. Diese Geschichtsstunde werden nicht nur Jan und Niklas schaut heute für das ZDF mal wieder nicht vergessen. Bildunterschrift:
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NRZ, 24.01.2015 Unter uns
![]() NRZ / Essen,Samstag, 24.01.2015 Unter uns
Die Lichtburg zeigt morgen vor ausverkauftem Haus den Film „Shoah“. 566 Minuten „gegen das Vergessen“ – auch von Auschwitz-Angeklagten wie Heinrich Bischoff
Bis vor 15 Jahren hätte man Jozef Bodek fragen können. Da lebte Häftling Nr. 95373 aus Auschwitz-Birkenau noch und war womöglich in der Lage, ein weiteres Mal zu Protokoll zu geben, was sich über seine Erlebnisse mit Heinrich Bischoff sagen lässt, diesem einstigen Bergmann aus Essen-Überruhr. Nachlesbar auf Blatt 15.687 der Akte. Wie dieser eines Vormittags im Frühsommer 1943, während der Durchsicht der Baracken einen Gefangenen fand, der sich wegen völliger Erschöpfung unter dem Bett versteckt hatte. Wie Bischoff ihn mit einem dicken Knüppel schlug, den Kopf seines Opfers im Ofen, da der Peiniger selber keinen Lärm vertrug. Und zuschlug, „so lange, bis er starb“. Eines von einer Million Opfern. An die Täter und Opfer und ihre Erlebnisse aus den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis zu erinnern, das geht an die Grenzen des Erträglichen und manchmal wohl auch darüber hinaus. Das werden jene knapp 1.200 Besucher der Lichtburg erfahren, die morgen dort den Film „Shoah“ sehen: 566 Minuten „gegen das Vergessen“ unfassbarer Gräueltaten, aber auch gegen das Vergessen, wie buchstäblich nah uns nicht nur Opfer, sondern auch manche Täter waren. Heinrich Bischoff etwa, der einzige Essener unter jenen 22 Angeklagten, denen im Frankfurter Auschwitz-Prozess Anfang der 1960er der Prozess gemacht wurde: Angeklagt waren ehemalige SS-Angehörige und ein einstiger Häftling unter dem Vorwurf, im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz zwischen 1940 bis 1945 „durch mehrere selbstständige Handlungen, teils allein, teils gemeinschaftlich mit anderen, aus Mordlust und sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch und grausam sowie teilweise mit gemeingefährlichen Mitteln“ für den Tod von über 45.000 Häftlingen verantwortlich gewesen zu sein. In den 14 Jahren seit Kriegsende war Bischoff zuvor unbehelligt geblieben, hatte nach kurzer Gefangenschaft als Heizer im Knappschaftskrankenhaus in Steele und später im erlernten Beruf auf Zeche gearbeitet. Erst als die Bundesrepublik mit langer Verspätung die Täter von Auschwitz in den 1950er Jahren systematisch verfolgte, nahm man auch Bischoff ins Visier, der als Blockführer in Auschwitz, Birkenau und verschiedenen Nebenkläger (wohl „Nebenlagern“ gemeint) eingesetzt war. Am 21. Juli 1959 wurde Bischoff verhaftet, vier Monate später aber wieder entlassen, weil er als Folge eines Unfalls als haftunfähig galt. „Ich weiß, dass in Auschwitz viel Schweinereien passiert sind. Ich habe jedoch nicht mitgemacht“, so wird Bischoff in alten Verfahrens-Unterlagen zitiert, „ich bin der Ansicht, dass ich bei den Häftlingen nicht unbeliebt, sogar beliebt war.“ Seltsam, Jozef Bodek, einer von 360 Zeugen, die im Frankfurter Auschwitz-Prozess vernommen wurde, darunter 211 Überlebende der Vernichtungslager, hat das ganz anders in Erinnerung: „Bischoff zeichnete sich durch besondere Grausamkeit aus. Ich erinnere mich genau...“ Welche Schuld auch immer Heinrich Bischoff auf sich geladen hatte, gesühnt wurde sie nicht: Im Frühjahr 1964, ein halbes Jahr nach Beginn des Prozesses und gut ein Jahr vor der Urteilsverkündigung schied Bischoff krankheitshalber aus dem Verfahren aus. Er starb im Herbst desselben Jahres in Essen. Unter uns.Bildunterschrift:
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WAZ, 22.01.2015 Kino-Ereignis und Zumutung
![]() WAZ / Essen,Donnerstag, 22.01.2015 Kino-Ereignis und Zumutung
Sonntag wird in der Lichtburg der neuneinhalb Stunden lange Film Shoah von Claude Lanzmann gezeigt. Ein Wagnis, das belohnt wird: Das Kino ist ausverkauft
Es ist eine bemerkenswerte Aufführung, und doch erstaunt es, wie rasch die Lichtburg für diesen Sonntag ausverkauft war. In dem mit rund 1200 Plätzen größten Kino Deutschlands wird dann der 30 Jahre alte, neuneinhalb Stunden lange und vielfach ausgezeichnet Film „Shoah“ des Franzosen Claude Lanzmann gezeigt. Ein Ereignis sei das – und eine Zumutung. So formuliert Wilfried Breyvogel, ehemals Professor an der Essener Uni, der das ungewöhnliche Format auf den Weg brachte und den 89 Jahre alten Lanzmann überzeugte, nach Essen zu kommen. „Der Film ist ein überwältigendes, an die Grenzen gehendes Ereignis wie der Gegenstand selbst, den er behandelt: die Vernichtung der europäischen Juden.“ Und doch ist Breyvogel überzeugt, dass der Film junge Menschen direkt anspreche, gerade weil er auf Schockbilder von Leichenbergen verzichte und Zeitzeugen erzählen lasse. 450 Schüler von zwölf Essener Schulen sowie aus Mülheim, Bottrop, Oberhausen werden Shoah sehen. Breyvogel hat bei Gesprächen mit den Schülern ein tiefes Interesse an Thema und Film erlebt. „Und wir machen genügend Pausen, damit man durchatmen kann.“
Nicht nur an Durchatmen und Diskussion ist gedacht, bei einer Veranstaltung, die von morgens bis Mitternacht dauert, wird auch für warmes Essen gesorgt. Dafür hat man das benachbarte Restaurant engagiert, das im Kino zehn Stationen aufbaut. „Mit einer solchen Größenordnung haben wir keine Erfahrung“, sagt Lichtburg-Chefin Marianne Menze. Vor Jahren habe man im Eulenspiegel Edgar Reitz’ Heimat-Zyklus gezeigt, 14 Stunden lang. Damals kamen nur 100 statt 400 erwarteter Zuschauer, da Blitzeis das Ruhrgebiet lahmlegte. Mit derlei höherer Gewalt rechnen die Veranstalter diesmal nicht. Sollten einzelne Gäste verhindert sein, werde man die Restkarten am Sonntagmorgen verkaufen. Neben den Schülergruppen kauften Zuschauer aus dem Ruhrgebiet, aber auch aus Berlin, Hamburg, Bonn, Frankfurt Karten. Das Interesse erklärt sich schon dadurch, dass der Film in drei Jahrzehnten fast nie als Ganzes gezeigt wurde. Marianne Menze hat Shoah vor zwei Jahren auf der Berlinale gesehen; aber nur Ausschnitte, weil ihr auf dem Filmfestival die Zeit fehlte. In Gesamtlänge sah sie ihn später zu Hause. Sie hat Shoah als „enormes Zeitzeugnis“ erlebt, und ist sicher, dass die Interviews mit Opfern, Zeugen und Tätern jeden Zuschauer unmittelbar ansprechen, berühren. Und schließlich wird da Claude Lanzmann selbst sein. Der Filmemacher und Schriftsteller, der 1925 als Sohn jüdischer Eltern geboren wurde, schon mit 18 in der Résistance kämpfte und später fast zwölf Jahre an dem Film über die Shoah arbeitete. „Dieser Mann“, sagt Menze, „ist selbst Geschichte.“Bildunterschrift: Auch diese Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule sehen am Sonntag den Film Shoah in der Lichtburg. FOTO: VON BORN |
NRZ, 08.01.2015 Einführung in das Filmprojekt Shoah
![]() NRZ / Essen-Werden,Donnerstag, 08.01.2015 Einführung in das Filmprojekt Shoah
Bildunterschrift: FOTO: MICHAEL KLEINRENSING |
WAZ/NRZ, 12.+16.12.2014 Neun Stunden Geschichte im Kinosaal
![]() WAZ/NRZ / Essen,Freitag, 12.+16.12.2014 Neun Stunden Geschichte im Kinosaal
Tief bewegt kehrten Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule von einer Fahrt nach Auschwitz zurück. Nun bereiten sie sich auf den Film „Shoah“ vor, in dem viele Zeitzeugen zu Wort kommen
Es ist eine Geschichtsstunde, die nie endet: Als die 23 Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule von ihrer Reise nach Auschwitz zurückkehren, hat sich ihr Blick auf die deutsche Vergangenheit für immer verändert. „Ich habe nie etwas erlebt, das mich so tief getroffen hat“, haben sie notiert, oder: „Weinen ist eine Möglichkeit“. Die Zitate stammen aus abendlichen Gesprächen, in denen sie Besuche in Gedenkstätten, Konzentrations- und Vernichtungslagern aufzufangen suchten. Auschwitz – das ist keine Klassenfahrt, sondern eine Reise, die Lehrer und Schüler gemeinsam antreten; freiwillig und in den Herbstferien. „Im Unterricht beschweren sich einige Schüler: ,Nicht schon wieder Holocaust’“, sagt Religionslehrerin Regina Müller. „Diese Fahrt berührt das emotionale Verstehen; auch ich fahre nicht als Lehrerin mit, sondern als Mensch, der manchmal keine Antwort mehr geben kann.“ Mit Fragen und Fassungslosigkeit kamen auch die Oberstufenschüler zurück. „Wir haben Fotos von jüdischen Familien gesehen, ihren Alltag, ihre Feiern. Da denkt man: Warum mussten diese Menschen sterben?“, erzählt Nadine (18). Es sei schwer zu beschreiben, wie ein Ort, wie Gegenstände sie so schmerzlich berührten, aber es stimme: „Dort wurden aus Zahlen Menschen.“ Koffer, Kinderspielzeug, Prothesen, „und unendlich viele Brillen, es war unbegreiflich“, sagt Larissa (18). Selbstredend haben die Schüler zuvor im Unterricht über den millionenfachen Mord an Juden gesprochen, sie kennen Hollywoodfilme über den Holocaust, haben in Fernseh-Dokumentationen Leichenberge gesehen. Doch die menschlichen Haare in Auschwitz, „das geht so in einen rein, da wird man überrollt“, sagt Yasmin. „Kinderhaare, noch zu Zöpfen geflochten.“ Was die Schüler erlebten, beschreibt der französische Autor und Filmemacher Claude Lanzmann so: An den Orten des Verbrechens bekomme das Wissen über die Shoah eine emotionale Tiefe, durch die erfahrbar werde, was rational unvorstellbar bleibt. „Man muss wissen und sehen, und man muss sehen und wissen. Das eine ist vom anderen nicht zu trennen.“ Auf dieser Erkenntnis baut Lanzmanns Film „Shoah“ auf, der auf Schockbilder verzichtet, nur Zeitzeugen und Orte erzählen lässt – neun Stunden lang. Der Film von 1985 beantworte alle Fragen, sagt Prof. Wilfried Breyvogel: „mit Wissen und Emotion“. Darum freut er sich, dass 43 Gustav-Heinemann-Schüler sich die Vorführung am Sonntag, 25. Januar, in der Lichtburg ansehen wollen; und zwar nicht nur diejenigen, die schon in Auschwitz waren. „Einen neunstündigen Film über den Holocaust – da haben sich meine Eltern schon gewundert“, sagt etwa der 17-Jährige Maximilian. Er habe Ausschnitte gesehen von dem polnischen Lokführer, der erzähle, wie er die Juden ins Vernichtungslager fuhr: „Das hat mich berührt, da sah ich schon die Bilder. . .“ „Kopfkino“, sagt Nazilenur, deren türkischstämmiger Vater ihr früh vom Nationalsozialismus erzählte. „Es macht mich neugierig, dass in diesem Film auch Täter zu Wort kommen. Was haben die nur gedacht?“ Diese Frage hat Tim und Anna schon in Auschwitz bewegt: „Wie kann der Kommandant neben dem KZ wohnen, mit der Familie?“ Die Schüler gehören einer Generation an, die kaum die Chance haben wird, selbst Zeitzeugen zu erleben. „Auch darum ist Shoah ein Vermächtnis,“ sagt Breyvogel. Ein Vermächtnis, für das noch nicht alle bereit sind, weiß Mariana: „Manche haben nur Ausschnitte gesehen und gesagt, das schaffen sie nicht.“
Ein Tag im Kino - Filmereignis mit Pausen und Gespräch
Claude Lanzmann lässt Zeitzeugen und Orte sprechen Mehr als ein Jahrzehnt dauerte die Arbeit am Film „Shoah“, der nun erstmals in voller Länge in Deutschland gezeigt wird Der Film wird mit 30 Jahren Verspätung gezeigt, und doch zweifelt Wilfried Breyvogel nicht an der Wucht, die er auch auf heutige Zuschauer entfalten wird. Und darum hat sich der emeritierte Professor dafür eingesetzt, dass „Shoah“ am Sonntag, 25. Januar, in der Lichtburg gezeigt wird – erstmals in Deutschland in voller Länge von neun Stunden. Der Franzose Claude Lanzmann hat fast zwölf Jahre an dem Monumentalwerk gearbeitet, mit dem er den „Genozid insgesamt und in seinen gigantischen Ausmaßen erfassen“ wollte. Sein Film ist das Gegenteil jener Doku-Fiction, mit der das Fernsehen das Grauen des Holocausts nacherzählt. Bei Lanzmann gibt es keine Bilder von Leichenbergen, keine Schocks, vielmehr lässt er Zeitzeugen sprechen – und zwar Opfer, Täter sowie Polen, die in der Nähe der KZs lebten. Der Film lasse uns das grauenhafte Geschehen erfahren, hat Simone de Beauvoir geschrieben: „in unseren Köpfen, in unseren Herzen, am eigenen Leib“. Das gelinge mit „erstaunlich sparsamen Mitteln“: Orten, Stimmen Gesichtern. Etwa das des polnischen Lokführers, der Juden ins Vernichtungslager Treblinka fuhr, „entsetzt über das Flehen, das er aus den Waggons hinter sich aufsteigen hörte“. So hat es Lanzmann in seinen Erinnerungen „Der patagonische Hase“ (2010) beschrieben, in denen die Arbeit an „Shoah“ naturgemäß breiten Raum einnimmt. Die Lektüre hat Wilfried Breyvogel so bewegt, dass in ihm die Idee reifte, Shoah in Gesamtlänge zu zeigen. Einserseits sei das für Zuschauer eine „Zumutung“, andererseits ermögliche der Film eine emotionale Anteilnahme, die ihn auch Schülern zugänglich mache. Claude Lanzmann, dessen Werk vielfach preisgekrönt ist, aber selten gezeigt wird, reagierte sofort auf die Kontaktaufnahme: Wenn „Shoah“ am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zu sehen ist, wird auch Lanzmann in der Lichtburg sein. wanBildunterschrift: In einer Ausstellung haben Schüler der Gustav-Heinemann-Gesamtschule ihre Fahrt nach Auschwitz verarbeitet. Im Januar werden (v.l.) Nazilenur, Larissa, Tim, Mariana, Nadine, Anna, Maximilian und Yasmin in der Lichtburg den neunstündigen Film „Shoah“ sehen. FOTO: ULRICH VON BORN |
Veranstaltungsreihe Auschwitz: "70 Jahre nach der Befreiung" in E-Überruhr
WAZ, 30.01.2015 Bürger- und Jahreshauptversammlung an einem Abend
![]() WAZ / Essen, Rubrik Heute in unserer Stadt,Freitag, 30.01.2015 Fotoausstellung gegen das Vergessen
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NRZ, 27.01.2015 Das Grauen in Worte fassen
![]() NRZ / Aus den Stadtteilen,Dienstag, 27.01.2015 Das Grauen in Worte fassen
Lesung in der Stephanuskirche zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz
Überruhr. Mit einer Fotoausstellung hatte die „Kultur Offensive Ruhr“ ihre Veranstaltungsreihe zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz begonnen. Am heutigen Dienstag, 27. Januar, nun liest Olaf Eybe um 19 Uhr „Texte (nicht nur) über Auschwitz“ in der Stephanuskirche an der Langenberger Straße. „Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“, so die Aussage des Philosophen Theodor W. Adorno. Wie immer man darüber denken mag, es wurden zahlreiche Gedichte geschrieben, die das Grauen von Auschwitz künstlerisch verarbeiten zu versuchen. Olaf Eybe beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit der Thematik. Immer wieder suchte er den Ort des Geschehens auf und hielt seine Eindrücke in Kurztexten fest.
In seiner Lesung stellt Olaf Eybe, ein Texter, Autor und Fotograf, an diesem Abend nicht nur Gedichte von verschiedenen Autoren, sondern auch eine Auswahl eigener Kurztexte vor, die er auch in zahlreichen Zeitschriften und Büchern veröffentlichte. Zuletzt im Jahr 2012 unter dem Titel „1939-1945, Erinnerungen in Bildern“ (Projekte Verlag Cornelius, Halle). Musikalisch umrahmt wird die Lesung von Marlies Bianchini, die singt und sich selbst mit der Gitarre begleitet. Marlies Bianchini, 1957 geboren, wohnt heute in Langenberg. Sie leitete viele Jahre einen Kirchenchor. Ihre Stimmausbildung erhielt sie am „Testaccio“ in Rom. Danach erhielt sie Privatunterricht in Stimmbildung. Seit 1980 hat sie immer wieder öffentliche Auftritte, Solo und mit Gruppen mit internationalem Repertoire und eigenen Liedern. Zu ihren Genres zählen Jazz, Folk und Songwriter – und dies mit internationalem Zuschnitt, trägt sie doch ihre Lieder in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache vor. Lesung „Texte (nicht nur) über Auschwitz“ mit Olaf Eybe und Marlies Bianchini (Musik); 27. Januar, 19 Uhr, Stephanuskirche, Langenberger Str. 434. Bildunterschrift: Kommt eigens aus Düsseldorf, um in der Kleiderkammer im Opti-Park zu helfen: Miriam Steen. FOTO: DANIEL TOMCZAK |
WAZ/NRZ, 19.01.2015 Gemeinde erinnert an Auschwitz
![]() WAZ/NRZ / Aus den Stadtteilen,Montag, 19.01.2015 Gemeinde erinnert an Auschwitz
Vor 70 Jahren wurde das Lager befreit
Den Auftakt zu „Auschwitz: 70 Jahre nach der Befreiung“ bildet ein Zeitzeugengespräch mit Faye Cukier am Freitag, 23. Januar, um 18 Uhr. Die Tochter polnischstämmiger Juden überlebte mit viel Glück. Eine Stunde später wird eine Ausstellung mit Fotos eröffnet, die drei Essener Fotokünstler (Olaf Eybe, Friederike Eybe und Rolf Krause) in Auschwitz aufgenommen haben. Die Schau wird einen Monat lang zu sehen sein. Den musikalischen Rahmen gestaltet das Chorensemble „Querbeet“. Texte (nicht nur) über Auschwitz von verschiedenen Autoren und aus eigener Feder liest Olaf Eybe am Dienstag, 27. Januar, um 19 Uhr; für Musik sorgt die Sängerin und Gitarristin Marlies Bianchini. Den Abschluss der Reihe bildet am Freitag, 30. Januar, um 20 Uhr ein Konzert mit Margaux Kier und den „BANDiten“: Die polnische Schauspielerin und Sängerin präsentiert eine „Ode an das Leben“, melancholisch und doch voller Optimismus. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Weitere Informationen im Internet unter www.kirche.ruhr |
sonstige Informations- und Gedenkveranstaltungen
WAZ/NRZ, 28.01.2015 Unichor singt Oratorium nach dem Tagebuch von Anne Frank
![]() WAZ/NRZ / Essen,Mittwoch, 28.01.2015 Unichor singt Oratorium nach dem Tagebuch von Anne Frank
Whitbourn-Werk erklingt in der Alten Synagoge
Der englische Komponist hat mit „Annelies“ ein 80-minütiges Werk für Sopran-Solo, Chor, Klarinette, Streicher und Klavier geschaffen, das mit einer Reihe von Musikstilen, vom religiösen Gesang bis hin zum Volkslied, die Welt der Kirche und des Konzertsaals vereint. Das Werk, das seine Welturaufführung 2005 in London hatte und 2012 in Frankfurt seine Deutschlandpremiere feierte, und die Geschichte von Anne Frank ist eine besondere Herzensangelegenheit für die derzeit 150 Sänger unter Leitung von Herman Kruse, der den Uni-Chor seit 2001 leitet. Um möglichst vielen Zuhörern das Werk zugänglich zu machen, ist das Konzert gleich zweimal, um 16.30 und 19.30 Uhr zu erleben. Eintritt frei, Spenden erbeten. |
WAZ, 27.01.2015 Sally Perel beeindruckt am Leibniz-Gymnasium
![]() WAZ / Aus den Stadtteilen,Dienstag, 27.01.2015 Sally Perel beeindruckt am Leibniz-Gymnasium
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WAZ/NRZ, 21.01.2015 Liederabend erinnert an Auschwitz
![]() WAZ/NRZ / Essen,Mittwoch, 21.01.2015 Liederabend erinnert an Auschwitz
Texte und Gedichte von Ilse Weber im Central
Als die sudetendeutschen Gebiete 1938 von Deutschland annektiert werden, flüchtet Ilse Weber mit ihrem Mann Willi und dem jüngeren Sohn Tomás nach Prag; 1942 wird die Familie nach Theresienstadt deportiert. Ilse Weber schreibt dort Gedichte und Lieder, die den grausamen Alltag des Lagerlebens widerspiegeln: zarte, lyrische Trostgesänge oder kämpferische Aufrufe, die Hoffnung nicht zu verlieren. Kurz vor dem Abtransport nach Auschwitz gelingt es Willi Weber, die Texte seiner Frau im Boden eines Geräteschuppens zu vergraben. Ilse Weber und ihr Sohn werden 1944 in Auschwitz vergast, Willi Weber überlebt. Nach Kriegsende kann er die Texte seiner Frau in Sicherheit bringen. Tickets: 13,20 € unter 8122-200 www.theater-essen.deBildunterschrift: M. Sehrbrock FOTO: HAMZA |
WAZ/NRZ, 14.01.2015 Menschen mit Behinderung reden über Auschwitz
![]() WAZ/NRZ / Essen, Rubrik Leserforum,Mittwoch, 14.01.2015 Menschen mit Behinderung reden über Auschwitz
Kolping-Berufsbildungswerk lädt ein zu einem „dokumentarischen Theaterstück“
Azubis des Kolping-Berufsbildungswerks haben sich jetzt mit einem Thema auseinandergesetzt, das in diesem Monat eine besondere Aktualität besitzt: Am 27. Januar jährt sich zum 70. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. „Was hat Auschwitz mit mir zu tun?“ Dieser Frage sind die Kolping-Azubis nachgegangen und haben ein so genanntes „dokumentarisches Theater“ auf die Beine gestellt. Die künstlerische Auseinandersetzung thematisiert unter anderem Begegnungen der Azubis mit Zeitzeugen. Zur Abschlussveranstaltung dieses aufwändigen Projekts sind alle interessierten Bürger eingeladen. Gezeigt wird das dokumentarische Theater. Es geht nicht nur um das persönliche Erleben der Menschen mit Behinderung, sondern auch um die Bedeutung des Themas Auschwitz in der heutigen Zeit, 70 Jahre nach dem Verbrechen. Die Frage ist auch: Was bedeutet „Auschwitz“ für die deutsche Gesellschaft, und wie definiert man sich heute als Teil der deutschen Gesellschaft? 19 Uhr, Kolping-Berufsbildungswerk, Am Zehnthof 100, Kray. Nach der „Abschlusspräsentation“ besteht die Möglichkeit, in kleinen Gruppen noch mit den Projektteilnehmern ins Gespräch zu kommen. Eintritt frei. Buslinie 166, Haltestelle Zeche Katharina. |