Aus Essen stellt sich quer
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3. Mai 2014: Rechtsextreme Musik in Essen
WAZ, 05.05.2014 Thompson-Konzert ohne Vorkommnisse
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NRZ, 05.05.2014 Andreas Bomheuer: „Ein Sturm im Wasserglas“
![]() NRZ / Essen, Rubrik Kurz gemeldet,Montag, 05.05.2014 Andreas Bomheuer: „Ein Sturm im Wasserglas“
Thompson-Konzert blieb ohne Vorkommnisse
Rechte Skinheads, Kriegsveteranen und pöbelnde Fans – Kultur- und Integrationsdezernent Andreas Bomheuer hat angesichts der Debatte um den umstrittenen kroatischen Pop-Sänger Marko Perkovic alias Thompson viel erwartet – nicht aber das, was ihm das Konzert am Samstagabend in der Eissporthalle geboten hat: Familien mit Kindern kamen, dazu Jugendliche mit Kroatien-Fahnen, Vertreter der kroatischen Gemeinde aus Aachen und einige Rentner, die es sich bei den Vorbands von Ante Tokić und Mato Blažević am Biertisch gemütlich machten. An die 2500 Besucher waren’s insgesamt – aus Deutschland und den Benelux-Ländern. Viele führten die rot-weiß-blaue kroatischen Fahne mit sich. „Es war ein Sturm im Wasserglas“, betont Bomheuer, der beim Konzert vor Ort war – mit Samir Fetic, Vorsitzender im Integrationsrat. Zusammen mit seinem Bruder hat der Bosnier die Liedtexte von „Thompson“, benannt nach dem Maschinengewehr, mit dem Perkovic vor rund 25 Jahren im Jugoslawien-Krieg kämpfte, vorher übersetzt und überprüft. „Alles okay“, so Fetic. Einzig die Zugabe wollte man von städtischer Seite nicht zulassen – das Lied, mit dem Perkovic damals in kroatischen Soldatenkreisen berühmt wurde. Fetic: „Es handelt vom Krieg gegen Serbien und ist nichts, was ins Konzert gehört.“ Perkovic, dem die Berliner Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ rechtsradikales und menschenverachtendes Gedankengut vorwirft, kooperierte – und gab sich in Essen handzahm. Der Einsatzleiter der Polizei meldete „keine besondere Vorkommnisse“ und schickte vorm Konzert den Mannschaftswagen zurück. Er war nicht notwendig.Bildunterschrift: Trat in der Eissporthalle auf: der Sänger Marko Perkovic alias Thompson. FOTO: KNUT VAHLENSIECK |
WAZ, 03.05.2014 Pro NRW begrüßt Thompson-Konzert
![]() WAZ / Essen,Samstag, 03.05.2014 Pro NRW begrüßt Thompson-Konzert
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2. Mai 2005 Protestbrief an Oberbürgermeister
NRZ, 01.05.2014 Mutlos gegen das Skandal-Konzert
![]() NRZ / Essen, Rubrik Kurz gemeldet,Donnerstag, 01.05.2014 Mutlos gegen das Skandal-Konzert
Trotz massiver Kritik und angesichts eines gültigen Vertrags hat die Stadt den „Thompson“-Auftritt in der Eissporthalle nicht unterbunden. Man fürchtete eine einstweilige Verfügung und den Zorn der Anhänger
Die örtlichen Linken finden es unerträglich, die Berliner Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ sieht darin menschenverachtendes und rechtsradikales Gedankengut, und auch die Stadt Essen hat das geplante Konzert des kroatischen Sängers Marko Perkovic alias „Thompson“ als Problem auf höchster Ebene verortet: Dennoch geht die heftig kritisierte Veranstaltung (die NRZ berichtete) am 3. Mai wie geplant über die Bühne der Eissporthalle – wenn auch unter den Augen der Polizei und städtischer Beobachter. Nach Angaben von Kulturdezernent Andreas Bomheuer hat der Verwaltungsvorstand um Oberbürgermeister Reinhard Paß nach Rücksprache mit der Landesbehörde keine Möglichkeit gesehen, das Skandal-Konzert zu unterbinden. „Wir haben lange darüber diskutiert“, so Bomheuer. Und so passiert es zum wiederholten Mal, dass rechte Zusammenkünfte in städtischen Räumlichkeiten stattfinden. Inzwischen gibt es dagegen einen eindeutigen Ratsbeschluss. „Doch der wird durch das Konzert von Marco Perkovic konterkariert, denn die Eissporthalle gehört letztlich der Stadt“, sagt Wolfgang Freye, Ratsherr der Linksfraktion.
Offenbar einen durchaus Großen der rechten Szene: In der Vergangenheit seien Konzerte der Gruppe mit dem Slogan des faschistischen Utascha-Regimes, das mit dem nationalsozialistischen Deutschland verbunden war, eröffnet worden, erklärt Martin Salm, Vorsitzender der Berliner Stiftung: „Konzerte dieser Band dürfen in der Bundesrepublik Deutschland keinen Aufführungsort finden.“ Denn in Liedern verherrlichten die Musiker unter anderem das Morden im Konzentrationslager Stara Gradiska, wo zwischen 1941 und 1945 mindestens 60.000 Menschen umgebracht worden seien. Was soll man da noch sagen? Nicht viel anderes als Selbstverständliches: „Niemand in dieser Stadt will diese Band“, meint Bomheuer, der versichert, „alle Hebel in Bewegung gesetzt“ zu haben, um den Vertragsausstieg des Trägervereins seitens der Stadt zu unterstützen. Ohne Erfolg. Rechtliche Spielräume seien geprüft, aber am Ende doch nicht gefunden worden. Da sich die Band in Deutschland weder strafbar gemacht habe, noch verboten sei, erschien es kaum möglich das Konzert abzusagen. Es sei denn, so Bomheuer, man hätte eine einstweilige Verfügung kassieren wollen. Was man nicht wollte. „Das hätte die Stadt doch riskieren sollen“, sagt Wolfgang Freye, der der Verwaltungsspitze deshalb Mutlosigkeit vorwirft. Bomheuer spricht eher von einer Risikoabwägung, nachdem bekannt wurde, dass ein für den 26. April in Berlin angesetztes „Thompson“-Konzert abgesagt worden sei, die Tickets aber ihre Gültigkeit für Essen behalten sollten. Wer infolge dessen in welcher Zahl am Samstag im Essener Westen auflaufen wird, ist nicht bekannt. Aber mehr gefürchtet als den Imageschaden hat die Stadt offenbar, dass verschlossene Türen und ein abgesagtes Konzert über Gebühr Randale produziert hätten. Für die Sicherheitskräfte gilt nun höchste Aufmerksamkeitsstufe. Perkovic-Anhänger aus ganz NRW und auch aus der deutschen Hauptstadt werden in Essen erwartet. „Wir haben ein Auge drauf und können schnell reagieren“, sagt Marco Ueberbach von der Essener Polizei, die weiß, dass „Thompson“ nicht das erste Mal in Essen gastiert. Das Konzert 2003 auf Einladung eines deutsch-kroatischen Freundschaftsvereins sei allerdings friedlich vonstatten gegangen: „Wir haben keine Anhaltspunkte, dass da Straftaten begangen werden“, sagt Ueberbach mit Blick auf das Wiedersehen im größeren Rahmen. Dennoch hat die Stadt vorgesorgt. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sei mit dem Konzertveranstalter eine zusätzliche vertragliche Vereinbarung getroffen worden, so Bomheuer: Sollten die Musiker in Deutschland verbotene verfassungswidrige Symbole, Texte oder Aussagen über die Rampe bringen, sei eine Konventionalstrafe in Höhe von 30.000 Euro fällig. Gleiches gelte für das Publikum. Wer über die Stränge schlägt, provoziert zudem einen Abbruch des Konzerts. Dass es dann weniger Randale geben könnte, als nach einer Absage im Vorfeld – das bezweifelt allerdings nicht nur Wolfgang Freye. Für die Zukunft werde die Stadt verstärkt darauf achten, wer in welchen städtischen Räumlichkeiten auftritt, kündigt der Kulturdezernent an. Man werde sich mit Organisationen und Trägervereinen austauschen, um sie zu sensibilisieren. Der Trägerverein der Eissporthalle – der richte eben überwiegend Sportveranstaltungen aus.Bildunterschrift:
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WAZ, 01.05.2014 Stadt soll Konzert in Eishalle verhindern
![]() WAZ / Essen, Rubrik Kurz gemeldet,Donnerstag, 01.05.2014 Stadt soll Konzert in Eishalle verhindern
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WAZ, 30.04.2014 Stadt kann Thompson-Konzert nicht absagen
![]() WAZ / Essen, Rubrik Kurz gemeldet,Mittwoch, 30.04.2014 Stadt kann Thompson-Konzert nicht absagen
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taz, 17.04.2014: Probleme mit Thompson-Auftritt auch in Berlin
![]() Schon 2006 und 2009 sei „Thompson“ in der Columbiahalle Berlin aufgetreten. Der taz sei zwar mitgeteilt worden, dass nun inzwischen die Verträge gekündigt seien, der Vorverkauf finde aber derzeit weiterhin statt und der Veranstalter in Deutschland bekräftigt derzeit auch, dass das Konzert in Berlin stattfinden würde. vom 17.04.2014, die tageszeitung (taz) aus Berlin, auf: http://www.taz.de, (Permanent-Link vom 17.04.2014) |
13.04.2014, Essener Friedensforum fordert Verbot des Auftrittes
WAZ/NRZ, 12.04.2014 Faschisten-Sänger spielt in Eissporthalle
![]() WAZ/NRZ / Essen,Samstag, 12.04.2014 Faschisten-Sänger spielt in Eissporthalle
Trägerverein schloss Vertrag über Konzert des kroatischen Musikers „Thompson“ – und informierte sich vorher nicht über ihn. Nun kommt wohl er aus dem Kontrakt nicht mehr raus
Als „Hass-Sänger“ bezeichnete ihn die Frankfurter Allgemeine Zeitung, als „Rechten Scharfmacher“ die Süddeutsche Zeitung. Marko Perkovic alias „Thompson“ ist ein kroatischer Sänger, über den immer wieder europaweit diskutiert wurde, weil er faschistischen Äußerungen gemacht haben soll. Am 3. Mai tritt der Musiker in Essen auf – in der Eissporthalle, die der Stadt gehört. Seine Musik soll die Ustascha-Bewegung verherrlichen, jene Bewegung, die an der Seite des Hitler-Regimes an der Ermordung von Serben, Juden und Roma auf dem Balkan beteiligt war.
Der Trägerverein ist keine professioneller Konzertveranstalter, steht zudem unter wirtschaftlichem Druck – und sieht sich jetzt in einer Zwickmühle: Wie wird er das Konzert wieder los? Mit der Polizei habe man sich schon in Verbindung gesetzt, so Trotzki. Die kann ihm nicht helfen: Gegen Perkovic wird nicht ermittelt. Der Vertrag mit dem Konzertveranstalter, so Trotzki, lasse dem Verein keine rechtliche Handhabe, das Konzert abzusagen. Man könnte den Vertrag brechen, dann droht eine Geldstrafe, vermutlich ein größerer fünfstelliger Betrag. „Dann gefährden wir die gesamte Eissporthalle“, sagt Trotzki. Aus der Not heraus hat sich der Verein mit dem Konzertveranstalter auf eine schriftliche Vereinbarung geeinigt: Der Verein erhält Tonaufnahmen des Konzertes, um die Inhalte zu prüfen. Ein Dolmetscher soll an dem Abend anwesend sein und bei rassistischen Äußerungen Alarm geben. Sollte Perkovic dagegen in Liedern oder Ansprachen verstoßen, drohe eine Strafe von 30 000 Euro und der Konzert-Abbruch. Fans, die sich rassistisch äußern oder entsprechende Symbole tragen, würden rausgeworfen. Der Trägerverein lasse nichts unversucht, um den ungeliebten Besuch loszuwerden. Das lobt Tessa Kuijer von der Antifa Essen: „Die Versuche des Vereins, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter aufzukündigen, begrüßen wir ausdrücklich.“ Der Verein hofft auf Hilfe von der Stadt. Deren Sprecher Martin Rätzke sagt: „Die Stadtverwaltung prüft, ob die Veranstaltung in der Eissporthalle unter den gegebenen Umständen durchgeführt wird.“Bildunterschrift: Der Trägerverein der Eissporthalle würde das Thompson-Konzert gerne absagen. FOTO: SEBASTIAN KONOPKA |
WAZ/NRZ, 12.04.2014 Glorifizierung des Massenmords im Vernichtungslager
![]() WAZ/NRZ / Essen,Samstag, 12.04.2014 Glorifizierung des Massenmords im Vernichtungslager
Sänger Marko Perkovic soll Grußformel der faschistischen Ustascha-Bewegung benutzt haben
Während in der Schweiz in der Vergangenheit ein zeitlich begrenztes Einreiseverbot gegen Perkovic verhängt wurde, um ein Konzert zu verhindern, und in den Niederlanden Auftritte verboten wurden, wirbt der Sänger auf seiner Homepage für den Auftritt in der Essener Eissporthalle. Zwischen 1500 und 1800 Besucher werden erwartet. Der Sänger selbst bestritt in diversen Interviews seine Verbindung zum Faschismus. Er singe nur über die Liebe zu Gott und zur Heimat. Seine Kritiker sehen das anders: Sie sagen, er fröne einem dumpfen Nationalismus mit rassistischen, faschistischen und antisemitischen Tendenzen. Auf Thompson-Konzerten sollen die Besucher reihenweise mit dem Hitler-Gruß salutieren – so berichtet es das jüdische Simon Wiesenthal Center.Bildunterschrift: Sänger Marko Perkovic bei einem Konzert in Kroatien FOTO: GETTY |
Antifa Essen Z, 08.04.2014 Pressemitteilung: Rechtes Großkonzert
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