Aus Essen stellt sich quer
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Gegen Pro NRW in Essen
Nach der Veranstaltung
30.04. NRZ: 1. Seite: Sorge über rechte Provokation
![]() NRZ / Seite 1,Montag, 30.04.2012 Sorge über rechte Provokation
Islamkritische Karikaturen: Friedrich und Polizei warnen vor Eskalation. Jäger: "Geistige Brandstiftung"
An Rhein und Ruhr. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist besorgt wegen möglicher Konfrontationen zwischen Rechtsextremisten und radikalen Islamisten in NRW. Hintergrund sind die antiislamischen Demonstrationen der rechtsextremistischen Splitter-Partei ,,Pro NRW" vor Moscheen an Rhein und Ruhr. Die Rechtsextremisten wollen während des Wahlkampfs vor insgesamt 25 Moscheen demonstrieren und dabei auch islamkritische Karikaturen zeigen. "Die wollen gezielt provozieren", sagte gestern GdP—Landeschef Frank Richter der NRZ. Es bestehe durchaus die Möglichkeit, dass "sich das hochschaukelt und irgendwem die Sicherung durchbrennt". Zwar würden die Aktionen der Rechtsextremen vom Staatsschutz und Polizeikräften überwacht — aber es könnten durchaus Situationen entstehen, die "Polizeilich nicht mehr beherrschbar sind", warnte Richter. Die Polizei nehme die Vorgänge deswegen "sehr, sehr ernst", so der GdP-Landeschef. Das Landesinnenministerium spricht von einer ,,abstrakten Gefahr". Im Augenblick seien, so die Erkenntnisse der Ermittlungsbehörden, keine konkreten Gewalttaten in Vorbereitung. Die Gefahrensituation werde aber "permanent analysiert", so ein Sprecher des Ministeriums im Gespräch mit der NRZ. Schließlich sei es auch 2006 in Dänemark nach der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen zu Gewalttaten gekommen. Das Ministerium hat die Zurschaustellung solcher Karikaturen deshalb unter- sagt; "Pro NRW" will die Veröffentlichung aber gerichtlich erzwingen, wie die Partei gestern mitteilte. Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) wirft den Rechtsextremisten "geistige Brandstiftung" und die gezielte Provokation und Verunsicherung von Muslimen vor. Die Partei heize mit "islamfeindlicher Agitation Vorurteile und Intoleranz an". Er hat die Polizeibehörden angewiesen, die Rechtsextremisten nicht direkt vor Moscheen demonstrieren zu lassen. Zuvor hatte sich bereits Bundesinnenminister Hans—Peter Friedrich (CSU) besorgt gezeigt. Die kalkulierten Provokationen heizten das Klima im Land auf, warnte Friedrich laut "Spiegel" vor Parlamentariern. Die ersten Kundgebungen der Rechtsextremen in Essen und Gelsenkirchen verliefen am Wochenende ohne Zwischenfälle. NRZ Klartext S.2/Bericht S.3Bildunterschrift: Fürchtet eine Eskalation: Hans-Peter Friederich (CSU) Foto: ap "Geistige Brandstiftung": Ralf Jäger (SPD). Foto: Walter Buchholz |
30.04. NRZ: 2. Seite: KLARTEXT: Aufstachelung zur Gewalt
![]() NRZ / Seite 2, Rubrik Kommentar,Montag, 30.04.2012 KLARTEXT: Aufstachelung zur Gewalt
Drohende Konflikte zwischen Rechten und Islamisten
Bagatellisiert werden sollte die Gefahr von rechts dennoch nicht. Die Rechtsextremen in ihrem bürgerlichen Gewand spielen mit dem Feuer, wenn sie den Islam verächtlich machen. Unter dem Schutzmantel der freien Meinungsäußerung wollen sie Gegenreaktionen provozieren, gerne auch gewalttätige, um sich als Opfer darstellen zu können. Und natürlich besteht die reale Gefahr, dass sich zu den schon immer schwelenden und immer wieder in Gewalt ausartenden Konflikten zwischen rechten und linken Extremisten ein neuer gesellt; der zwischen Islamhassern und islamistischen Extremisten. Unter den religiösen Fanatikern wird es außerdem sicherlich den einen oder anderen geben, der nur zu gerne glaubt, dass die Rechtsextremisten für die breite Mehrheit der Bevölkerung sprechen - weil das seine Vorurteile gegenüber den "Kuffar", den Ungläubigen, bestätigt. Die Aktionen der Rechtsextremen könnten zur Gewalt aufstacheln. Sie gefährden damit die Sicherheit eben jener Bevölkerung, für deren Interessen sie angeblich eintreten.
JAN JESSEN j.jessen<a>nrz.de![]() |
30.04. NRZ: "Nicht mit uns, nicht hier"
![]() NRZ / Essen,Montag, 30.04.2012 "Nicht mit uns, nicht hier"
Rund 400 Essener demonstrierten friedlich gegen die Pro NRW—Kundgebung vor der Moschee in Kray
Was soll auch passieren? Mehrere hundert Beamte haben bereits in den Morgenstunden Kray in den wohl sichersten Stadtteil des Landes verwandelt. Gitter und Kontrollstellen trennen zudem den Tempelhof von den rund 400 Essener Bürgern, die zur Gegendemonstration am Heinrich—Sense—Weg gekommen sind, die bunt, friedlich, und fantasievoll gegen Pro NRW demonstrieren. Egal ob Bezirksbürgermeister Arnold Krämer, der Integrationsratsvorsitzende Samir Fetic, Michael Zühlke vom DGB, die evangelische Pfarrerin Dagmar Kunellis, oder Patrick Köbele vom Bündnis "Essen stellt sich quer", sie alle wenden sich gegen die "demagogische Hetze". Die Wirklichkeit sei gerade in Kray eine völlig andere: "Wir leben hier seit vielen Jahren in guter Nachbarschaft, das lassen wir uns von rechten Brandstiftern nicht zerstören. Nicht mit uns, nicht hier, nicht anderswo." Wie es in Kray zugeht, zeigen vor allem die rund 50 Essener, die sich in der Yavuz-Sultan-Selim—Moschee zum interkulturellen Austausch treffen, Diese Moschee, seit Anfang der 90er Jahre im alten Krayer Bahnhof eingerichtet, gilt als Ziel der Pro NRW-Kundgebung, die am liebsten jede Moschee geschlossen sehen möchte. In jeder Hinsicht eine schlechte Wahl: Denn gerade in Kray pflegen die beiden Kirchen einen intensiven Dialog mit dem Moscheeverein. "Wir lassen sie nicht allein", wendet sich Dagmar Kunellis an die türkischen Moschee-Besucher, die sich für diese Solidarität bedanken. Auch Uri Kaufmann, der Leiter der Alten Synagoge, ist gekommen, er spricht vom Integrationsgedanken, von Respekt, den er bei Pro NRW nicht sieht: "Die sind nicht Pro, sondern Anti NRW, die sind gegen dieses Land, gegen diese Stadt." Essens SPD-Chef Dieter Hilser bekundet ebenfalls seine Solidarität, betont, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Dass Pro NRW vor der Moschee demonstrieren dürfe, dafür hat er nur ein Kopfschütteln übrig: "Ich hätte von der Essener Polizeipräsidentin erwartet, dass sie diesen Ort verbietet."Bildunterschrift: Dem Aufruf von "Essen stellt sich quer" folgten rund 400 Essener Bürger, sie demonstrierten lautstark gegen die Pro NRW—Versammlung. Weitere Bilder unter DerWesten.de/Essen Foto: Sebastian Konopka 50 Pro NRW—Anhänger wurden per Bus nach Kray gebracht. Nach zwei Stunden zogen sie weiter. |
30.04. WAZ: 1. Seite: Extremisten provozieren vor Moscheen
![]() WAZ / 1. Seite,Montag, 30.04.2012 Extremisten provozieren vor Moscheen
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30.04. WAZ: 2. Seite: Kommentar: Brandstifter im Zwirn
![]() WAZ / 2. Seite,Montag, 30.04.2012 Brandstifter im Zwirn
Pro NRW provoziert vor Moscheen
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30.04. WAZ: Ruhr: Nur wenig Zulauf bei Pro NRW in Essen
![]() WAZ / Ruhr,Montag, 30.04.2012 Nur wenig Zulauf bei Pro NRW in Essen
50 Mitglieder der rechten Partei warben vor einer Moschee um Stimmen. 300 Gegner protestierten zeitgleich
Die Kundgebung verzögert sich weiter, weil Polizisten Fahrzeug und Demonstranten durchsuchen. Anlass ist die Ankündigung, sich im Zweifelsfall "zur Wehr setzen" zu wollen. Tatsächlich beschlagnahmt man einige Messer. Karikaturen verboten In Kray geht derweil verkehrstechnisch nichts mehr. Die Straßen rund um die Moschee sind weiträumig abgeriegelt worden. Mehr als 300 Gegendemonstranten haben sich auf Einladung des Bündnisses "Essen stellt sich quer" versammelt, um gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung Flagge zu zeigen. Eine von ihnen ist Silvia Froese. Die 64-jährige findet es wichtig, "Position zu beziehen". "Mir wird ungemütlich, wenn ich diese Menschen sehe", sagt die pensionierte Lehrerin. Zu diesem Zeitpunkt steht Bezirksbürgermeister Arnold Krämer am Rednerpult. Man dürfe der "demagogischen Hetze nicht tatenlos zusehen", fordert er. Auch dürfe man sich nie allein auf Staats-Organe verlassen. Eben die sind am Samstag aber mit einem Großaufgebot vor Ort. Polizei—Hundertschaften aus ganz NRW patrouillieren, stundenlang kreist ein Hubschrauber über dem Ort. Innenminister Jäger hatte noch am Freitag verboten, die umstrittenen Mohammed-Karikaturen des dänischen Zeichners Kurt Westergaard zu zeigen. Hintergrund ist ein Karikaturen—Wettbewerb, zu dem Pro NRW im Vorfeld der Kundgebung aufgerufen hatte. Die wenigen Bilder, die dann an der Flip-Chart hängen, stufen die Staatsanwälte als unbedenklich ein. Zu sehen sind sie zudem nur selten, der Wind weht die Wände oft um. Bedenklicher sind da schon die rechts—gerichteten Parolen, für die Pro NRW Unterstützung aus dem Ausland geholt hat. So tritt u.a. die für ihre rassistischen Äußerungen bekannte FPÖ-Politikerin Susanne Winter ans Rednerpult. Beinahe zeitgleich Endet in der nahen Krayer Moschee eine Veranstaltung zur interkonfessionellen Begegnung statt. Und obwohl sich die Gläubigen dort aus den Lautsprechern von gegenüber diffamierende Äußerungen gefallen lassen müssen, bleiben sie - wie alle anderen Demonstranten - friedlich. Sie wissen, dass die Menschen in Kray hinter ihnen stehen. Kommentar Seite 2Bildunterschrift: Gegendemo beim Wahlkampfauftakt von Pro NRW. Foto: S. Konopka |
30.04. WAZ: Essen: Provokation verfing nicht
![]() WAZ / Essen,Montag, 30.04.2012 Provokation verfing nicht
Zum "Wahlkampf—Auftakt" der rechtsgerichteten Partei "Pro NRW" kamen mehr Gegendemonstranten als Anhänger. Die Polizei hatte wenig zu tun
ONLINE Fotostrecke auf: DerWesten.de/essenBildunterschrift: Ein großes Polizei—Aufgebot trennte Demonstranten von Gegendemonstranten. Foto: Sebastian Konopka |
29.04. NRW Rechtsaußen: Rechtspopulisten in historischer Mission unterwegs
28.04. unsere Pressemitteilung
Die gehaltenen Reden
- Arnold Kraemer (Bezirksbürgermeister)
- Michael Zühlke (DGB)
- Dagmar Kunellis (ev. Kirchengemeinde Kray)
- Samir Fetić (Integrationsrat)
- Alice Czyborra (VVN/BdA)
- Silan Küçük (DIDF)
Material: Druck- und Kopiervorlagen, WWW-Logos,...
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