Aus Essen stellt sich quer
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Pressespiegel
Presse: CDU-Probleme
WAZ, 30.01.2015 Leserbriefe zum CDU-Verhalten nach „No-HoGeSa“
![]() WAZ / Essen, Rubrik Leserforum,Freitag, 30.01.2015 Nazis sagen Dank / Historischer Fehler / Rote Fahnen
CDU will nicht mehr mit Linksextremisten demonstrieren. Jetzt kommt Herr Kufen mit der angeblichen Erkenntnis, dass Verfassungsfeinde „Essen stellt sich quer“ beeinflussen? Bis zu 5000 Teilnehmer, über 100 Helfer, die mögen zwar gegen Rassismus und für Vielfalt demonstriert haben, sind aber wohl in Wirklichkeit alle von Verfassungsfeinden gesteuert? Die Nazis werden sich bedanken, wenn dank Herrn Kufen in Zukunft auch in Essen die verschiedensten Grüppchen der Besserwisser eigene Veranstaltungen durchführen. Ich schlage schon mal das Motto vor: „Essen getrennt, aber gemeinsam gegen Fremdenhass und Nazis“. Historische Fehler CDU gegen Linksextremisten. Es war die historische Tragödie Deutschlands, dass der Antikommunismus bei Kirchen, SPD und anderen Demokraten stärker war als der Wille zur antifaschistischen Einheit. Will Thomas Kufen diese verhängnisvollen Fehler wiederholen, wenn er Stimmung gegen „Linksextremisten und Kommunisten“ macht? Dirk Willing, Essen Rote Fahnen CDU gegen Linksextremismus. Wer gegen Pegida, Hogesa oder Rassismus auf die Straße geht, sollte das auch auf seine Banner schreiben. Man kann aber den Eindruck gewinnen, diese Slogans gehen hinter roten Fahnen unter, auf denen DKP, MLPD usw. steht. Und diesen Fahnen laufe ich nicht hinterher!Michael Beduhn, Essen |
27.01.2015 Pressemitteilung des Anti-Rassismus-Telefons
27.01.2015 Jusos-Pressemitteilung: Nur gemeinsam sind wir stark
WAZ/NRZ, 27.01.2015 „Protest gegen Rechts nicht aufspalten“
![]() WAZ/NRZ / Essen,Dienstag, 27.01.2015 „Protest gegen Rechts nicht aufspalten“
SPD hält Sorgen der CDU für unbegründet
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26.01.2015 SPD-Pressemitteilung: Auch künftig Bündnis gegen Rechts
NRZ, 27.01.2015 Leserbrief Unerträglich
![]() NRZ / Essen, Rubrik Leser-Klartext,Dienstag, 27.01.2015 Unerträglich
Heinz-W. Hammer, Holtener Straße 2 |
NRZ, 24.01.2015 Kommentar Verquere CDU
![]() NRZ / Essen, Rubrik Kommentar,Samstag, 24.01.2015 Verquere CDU
In der Essener CDU regen sich nach der Anti-„Hogesa“-Demo vom vergangenen Sonntag kritische Stimmen, die das Seit’-an-Seit’-Schreiten mit extremen Linksaußen beklagen und bei künftigen Demos lieber vermeiden wollen. Eine gute Idee. Ich würde vorschlagen, beim nächsten Mal alle christdemokratischen Rassismus-Gegner vom Dom aus laufen zu lassen, die Gewerkschafter vom alten DGB-Haus und Kommunisten und Co. von der Weststadt (Westen = links). Derweil könnten die Sozialdemokraten frühzeitig am Willy-Brandt-Platz verharren und wahlweise durch den Strom der Kulturschaffenden (Startort: Aalto-Theater) ergänzt werden, während die Sportler – dank ihrer besseren Kondition kein Problem – zwei Stunden zuvor am Stadion losgehen müssten. Auf diese Weise könnte die Lügenpresse nicht nur viel besser nachrechnen, wer zu so einem Thema eigentlich wie viele Leute auf die Straße bringt, sondern auch eine klare Zuordnung der Mitläufer zu den verschiedenen Lagern vornehmen. Organisatorisch ließe sich die Sortierung sinnvollerweise unter ein jeweils anderes Motto stellen: Die Bolschewiken laufen weiter bei „Essen stellt sich quer“ mit, die anderen reihen sich bei „Essen stellt sich kreuz und quer“, „...querfeldein“, „...querbeet“,„...querulant“ und „...queer“ (für die Schwulen- und Lesben-Verbände) ein. Gabriele Giesecke und Wolfgang Freye von der Linkspartei, die noch am Sonntag das Banner „Essen gegen Hogesa“ flankierten, werden mit einem zunächst sechsmonatigen Banner-Trage-Verbot belegt, bis es genügend Christdemokraten gibt, die sich bereit, willens und in der Lage zeigen, diesen ehrenamtlichen Dienst zu versehen. Überflüssig zu sagen, dass es eingefleischten RWE-Fans nicht zuzumuten ist, sich mit Schalke 04-Anhängern auf den Demonstrationsweg zu begeben, während die Redner fortan per Schnick-Schnack-Schnuck ausgeknobelt werden und man Patrick Köbele (DKP!) das Megaphon entreißt, um es an Stadionsprecher Walter Ruege weiterzureichen, den Vizechef des Amtes für Ratsangelegenheiten und Repräsentation. Sonst noch was? Ach ja: Wolfgang Reiniger, Christdemokrat und von 1999 bis 2009 Oberbürgermeister dieser Stadt, wird aus der CDU ausgeschlossen, weil er sich 2007 gegen die NPD quer stellte und sogar als Hauptredner auftrat. Unter heftigem Beifall der Kommunisten übrigens. Tja. |
WAZ, 24.01.2015 Linke werfen Kufen „Affront“ vor
![]() WAZ / Essen,Samstag, 24.01.2015 Linke werfen Kufen „Affront“ vor
CDU will nicht mehr mit Extremisten demonstrieren und regt eigene Plattform an
Der Katholikenrat in Essen signalisierte gleichwohl Interesse an der von der CDU angeregten Plattform. F.S. Kommentar: Falsche Demo-Freunde Von Frank Stenglein Die CDU hat im Nachhinein ein Problem mit ihren Bundesgenossen bei der Demo vom letzten Sonntag und CDU-Fraktionschef Thomas Kufen sagt das offen. Er stört damit das kuschelige Wir-Gefühl, dass bei der Vorbereitung von „Essen stellt sich quer“ entstanden ist. Nun könnte man tatsächlich sagen: Wenn es um die gute Sache geht - hier die Zurückweisung von Rechtsextremisten - sollte doch nicht so wichtig sein, wer neben einem marschiert. In gewissen Grenzen stimmt das auch. Nur: Bei Parteien wie DKP oder MLPD, die die kommunistischen Verbrechen bis heute klein reden oder leugnen, die erklärtermaßen mit der freiheitlichen Grundordnung auf Kriegsfuß stehen und sie durch eine wie auch immer verbrämte Diktatur ersetzen wollen, sollte eigentlich jeder Demokrat ein Störgefühl entwickeln. Wenn demokratische Parteien und Verbände sich an die Seite solcher Gruppen stellen, befördern sie - sicher ungewollt - eine Verharmlosung. Genau aus diesem Grund lässt sich ja auch mit der NPD richtigerweise kein vernünftiger Mensch ein. Es gilt Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hochzuhalten, hingegen Hass, Gewalt, diktatorische Tendenzen und Extremismus aller Art zurückzuweisen - egal ob diese nun rechts, links oder religiös motiviert sind. Wenn die CDU dies erkannt hat - gut so! |
23.01.2015 unsere Pressemitteilung: „Essen stellt sich quer“ ist neutral
23.01.2015 Die Linke fordert keine Infragestellung des Bündnisses
WAZ, 23.01.2015 Integration: Kufen regt Plattform der Demokraten an
![]() WAZ / Essen,Freitag, 23.01.2015 Integration: Kufen regt Plattform der Demokraten an
Nebeneffekt: CDU will möglichst nicht mehr „an der Seite von Verfassungsfeinden gegen Verfassungsfeinde demonstrieren“
Bildunterschrift: Thomas Kufen (CDU) |
Weitere Meldungen vom 23. Januar
Überregionales und sonstigs vom 23. 01. ...
WAZ, 22.01.2015 Leserbrief „Gequatsche lassen“ zum CDU-Verhalten zur Demonstration
![]() WAZ / Essen, Rubrik Leserforum,Donnerstag, 22.01.2015 Gequatsche lassen
Der Leserbriefschreiber bezieht sich wohl auf den gleichnamigen WAZ-Online-Artikel. In der Druckausgabe findet sich dessen Inhalt wörtlich in den letzten beiden Absätzen des folgenden Artikels:
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Presse: Übergriff am Hauptbahnhof
WAZ, 22.01.2015 Aktionsbündnis warnt vor Hetze
![]() WAZ / Essen,Donnerstag, 22.01.2015 Aktionsbündnis warnt vor Hetze
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Weitere Informationen
Weitere Informationen
gibt es auf der Sonderseite zum
Übergriff am Essener Hauptbahnhof
Presse: Nachberichterstattung
BN, 23.01.2015 Für Toleranz und Menschlichkeit gingen viele Essener auf die Straße
![]() Borbecker Nachrichten / Essen,Freitag, 23.01.2015 Für Toleranz und Menschlichkeit gingen viele Essener auf die Straße
Kirchen, Parteien, Verbände hatten zur Demo aufgentfen
Mehrere tausend Menschen - darunter viele Borbecker - gingen gegen rechte Krawallmacher, gegen Rassismus auf die Straße und demonstrierten in der Essener lnnenstadt für Vielfältigkeit, Toleranz und Menschlichkeit. Von der Marktkirche zum Willy-Brandt-Platz zogen die Teilnehmer der Versammlung. Die Essener Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr, nahm selbst an der Demontration teil und lobte die absolut friedliche Atmosphäre vor Ort. „Ich habe mich sehr über das breite Bündnis aller gesellschaftlichen Gruppen in Essen gefreut. Sie haben ein deutliches Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit gesetzt.“ In der Tat: So bunt, so vielfältig hat man in Essen wohl noch nie protestiert. Da sah man zum Beispiel die Linken-Ratsfrau Gabriele Gieselre in einer Reihe mit Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve, Superintendentin Marion Greve, Generalvikar Klaus Pfeffer, Oberbürgermeister Reinhard Paß, RWE-Chef Dr. Michael Welling und Vertretern aus Einwanderer-Vereinigungen gehen. Von der Aids-Hilfe bis zum kubanischen Freundschaftsverein, von der DKP bis zur CDU. Alle wiren sich einig an diesem Nachmittag, zumindest in diesem Punkt. Zwar wir der eigentliche Anlass für die bunte Demonstration nicht mehr gegeben - die Polizei hatte im Vorfeld die angekündigte Aktion der Hooligans verboten, da Gewaltexzesse zu befürchten waren - doch zahlreiche Vereine, Parteien, Verbände und auch die Kirchen und Ausländerverbände hatten zur Teilnahme an der Gegendemo aufgerufen und daher wir es recht voll in der lnnenstadt. Dennoch gab es für die Polizei, die ihre Arbeit gut machte, im Sonntag viel zu tun Bereits am Morgen hatten die Beamten über 100 Personen überprüft, die offensichtlich zu der verbotenen Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ unterwegs waren. 88 Personen erhielten einen Platzverweis, dem sie nachkamen. 15 Männer nahm die die Polizei in Gewahrsam. Bei ihnen wurden geringe Mengen Drogen, eine Schreckschusspistole samt Magazin, ein Einhandmesser, ein Quarzsandhandschuh sowie ein Baseballschläger sichergestellt. Gegen einen weiteren Mann lag ein Haftbefehl vor.Bildunterschrift:
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WAZ, 20.01.2015 Leserbrief Fairer Umgang
![]() WAZ / Essen, Rubrik Leserforum,Dienstag, 20.01.2015 Fairer Umgang
Rainer Sonntag, Essen |
NRZ, 19.01.2015 Die größte Demo seit langem
![]() NRZ / Essen,Montag, 19.01.2015 Die größte Demo seit langem
5000 Menschen kamen am Sonntag zum Willy-Brandt-Platz, um gegen Fremdenhass zu demonstrieren. Es blieb absolut friedlich – dafür sorgte auch die Polizei, die 100 mutmaßliche Hooligans festsetzte
Das war sein großer Tag. Max Adelmann, Sprecher von „Essen stellt sich quer“, hat mit seinem Team und den zahlreichen Unterstützern gestern bis zu 5000 Menschen zusammengetrommelt, um gegen Fremdenhass und für Toleranz auf die Straße zu gehen. Es wurde eine der größten Demos, die Essen seit langem erlebt hatte. Der Willy-Brandt-Platz füllte sich derart, dass die Polizei gebeten werden musste, ihre Absperrungen nach hinten zu verlagern. „Es sind noch viele auf der Kettwiger Straße, die wollen hierher“, schallte es vom Lautsprecher. Es war eine durch und durch friedliche Großdemonstration gegen einen geplanten Aufmarsch der „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa), der von der Polizeipräsidentin aber verboten worden war. Dass es gestern zu keinerlei Zwischenfällen kam, dafür sorgte die Polizei mit einem Großaufgebot an Hundertschaften, die ließen mutmaßliche Hooligans erst gar nicht in die Nähe der Demonstranten. Die Einsatzkräfte sollten verhindern, dass Anhänger der Hogesa-Szene das Demonstrationsverbot missachten oder die andere Kundgebung stören könnten. Rund um die bunte Schar der Protestler von „Essen stellt sich quer“ waren Seitenstraßen abgeriegelt, der Hauptbahnhof war streng bewacht. Dort und an anderen Punkten der City stießen Beamte auf Einzelne oder kleinere Gruppen, die „Hogesa“ zugerechnet wurden. Über 100 Personen, die nach Einschätzung des Präsidiums offenbar zur verbotenen Hogesa-Demo unterwegs waren, setzten die Einsatzkräfte bereits am Morgen fest, 88 erhielten Platzverweise, 15 kamen in Gewahrsam. Friedliches hatten mehrere Überprüfte wohl nicht im Sinn. Bei ihnen wurden eine Schreckschusspistole ein Baseballschläger, ein mit Quarzsand gefüllter Handschuh und ein Messer sichergestellt.Bildunterschrift:
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NRZ, 19.01.2015 Friedlich, ausgelassen, energisch
![]() NRZ / Essen,Montag, 19.01.2015 Friedlich, ausgelassen, energisch
Menschen unterschiedlichster Auffassungen setzten sich gestern auf dem Willy-Brandt-Platz für ein tolerantes Miteinander ein. Der Tenor: „Wir sind Essen.“
Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr hatte vor mehr als einer Woche die Hooligan-Demo verboten, weil sie schwere Ausschreitungen befürchtete. Deshalb gestern die massive Polizeipräsenz. Im Hauptbahnhof bewachte die Polizei sogar jeden Bahnsteig. Auch szenekundige Beamte waren vor Ort, die Hooligans rechtzeitig ausfindig machen sollten. Nur wenige hundert Meter weiter setzte sich um zwölf Uhr die Gegendemo von „Essen stellt sich quer“ in Bewegung. Mittendrin übrigens auch die Polizeipräsidentin, die sich über das „breite Bündnis“ freute. Die Stimmung war friedlich, ja ausgelassen. Eng an eng zogen die Protestler durch die Kettwiger Straße zum Willy-Brandt-Platz. So viele waren gekommen – von den Kirchen, den Parteien, den Sportvereinen, den Gewerkschaften. Da demonstrierten muslimische Frauen für ein friedliches Miteinander, zeigte eine auf ihrem Transparent neben dem islamischen Symbol auch den Davidstern und das Jesuskreuz. Da wehten grüne, blaue, gelbe und rote Fahnen – manche mit Che Guevara-Konterfei, andere mit dem EU-Symbol. Was sie einte, ist, gemeinsam gegen Rechtsradikalismus und Rassismus aufzustehen. Einer brachte es auf ironische Weise mit drei Wörtern auf einen Nenner: „Döner für alle“, stand auf dem Plakat. Demo-Organisator Max Adelmann stand glücklich auf der Bühne und schaute auf den vollen Willy-Brandt-Platz. Was für ein Bild. OB Reinhard Paß rief ins Mikrofon. „Was uns eint. Wir sind Essen. Essen ist bunt“ In die gleiche Kerbe schlug CDU-Fraktionschef Thomas Kufen: „Wir sind Essen - und nicht die.“ Und meinte die Hogesa, deren Demoaufruf so viele Essener aufbrachte. M.M.Bildunterschrift: Eng an eng und völlig friedlich zogen 5000 Menschen gegen die Hogesa durch die Kettwiger Straße.FOTO: ULRICH VON BORN |
WAZ/NRZ, 19.01.2015 Was sagen die Demo-Teilnehmer?
![]() WAZ/NRZ / Essen,Montag, 19.01.2015 Was sagen die Demo-Teilnehmer?
„Ich habe die Schnauze voll von diesen dumpfen Deppen, von Hass und Intoleranz. Mir gefällt auch nicht, wie die Menschen gegeneinander ausgespielt werden. Ich werde weiter auf die Straße gehen und für ein friedliches Miteinander demonstrieren – schon morgen bin ich in Duisburg dabei.“ „Es ist Zeit, Gesicht zu zeigen und für die Grundwerte unserer Demokratie einzutreten. Zum Zusammenleben gehören wir alle – und gerade diese Vielfalt macht uns aus. Ich kann diese dumpfen Parolen nicht mehr hören und auch die Massen, die bei den Pegida-Demos dabei sind, erschrecken mich.“ „Wir sind doch Brüder und Schwestern, egal, wie wir unseren Gott nennen. Und wir möchten mit allen Religionen friedlich zusammenleben, ohne Gewalt, Vorurteile und Rassismus. Deswegen sind wir hierhin gekommen und wollen zeigen, das wir Muslime für die gleichen moralischen Werte eintreten.“ |
WAZ, 19.01.2015 Bekenntnis gegen Rassismus
![]() WAZ / Titelseite,Montag, 19.01.2015 Bekenntnis gegen Rassismus
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WAZ, 19.01.2015 Essen setzt ein Zeichen gegen Rassismus
![]() WAZ / Essen,Montag, 19.01.2015 Essen setzt ein Zeichen gegen Rassismus
Mehrere tausend Bürger demonstrierten friedlich gegen Gewalt und Intoleranz. Unter ihnen Familien, Politiker, Sportvereine und Kirchenvertreter. Polizei überprüfte 100 mutmaßliche Hooligans
Es war eine der größten Demonstrationen in der jüngeren Geschichte der Stadt: Tausende Bürger kamen am gestrigen Sonntag in die Innenstadt, um friedlich ein Zeichen gegen Intoleranz, Gewalt und Rassismus zu setzen. Ursprünglich als Gegenveranstaltung für die schließlich von der Polizei verbotenen Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa) angemeldet, wurde es ein Bekenntnis für ein respektvolles und vielfältiges Miteinander in der Stadt. Dass die Demonstration, die gegen 16 Uhr endete, so ruhig und ohne große Zwischenfälle verlief, war auch ein Ergebnis der Polizeipräsenz: Bereits am Vormittag hatten die Ordnungshüter mehr als 100 mutmaßliche Teilnehmer der „Hogesa“ an unterschiedlichsten Stellen in der Innenstadt angetroffen und teilweise zur Überprüfung der Personalien festgehalten. 88 erhielten einen Platzverweis; 15 Betroffene, die in Gewahrsam genommen wurden, trugen laut Polizei zum Teil Baseballschläger, Mundschutz, Messer und mit Quarzsand gefüllte Handschuhe bei sich.
Wie ihr geht es vielen Teilnehmern, die teilweise mit selbst gebastelten Transparenten ihren Unmut aber auch ihre Meinung kundtaten: „Vielfalt macht uns stark“ , „Es ist genug für alle da“ oder „Kein Mensch ist illegal“ heißt es dort. „Ohne Einwanderung würde es das ganze Ruhrgebiet doch nicht geben“, ist Teilnehmer Hartmut Sauter überzeugt. „Wir sind alle Brüder und Schwestern, egal, welcher Religion wir angehören“, sagt eine türkischstämmige Frau, die bereits seit 30 Jahren in Essen lebt. Auf ihrem Transparent hat sie die Symbole des Islams, Juden- und Christentums zu „Coexist“ miteinander verbunden. Bei der anschließenden Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz fand OB Paß deutliche Worte: „Menschen, die Hass schüren oder Gewalt verherrlichen, sind bei uns Essenern und Essenerinnen unerwünscht.“ Initiator spricht von ca. 5000 Teilnehmern
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Reviersport 07/2015 Bunt ist besser
![]() RevierSport, Rubrik Ortstermin: Essen stellt sich quer, 19.01.2015 Bunt ist besser
„Essen stellt sich quer“: 5.000 Menschen demonstrieren für Toleranz
Neben Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) marschierte Rot-Weiss Essen Präsident Prof. Dr. Michael Welling an der Spitze der beachtlichen Bewegung von der Marktkirche am Porscheplatz die Kettwiger Straße hoch bis zur Abschlusskundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Hauptbahnhof. „Ich freue mich darüber, wieviele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind und gemeinsam ein Zeichen für Mitmenschlichkeit, für Vielfalt und Toleranz gesetzt haben“, erklärte Welling und betonte: „Rot-Weiss Essen ist bunt und ein wichtiger Teil einer bunten Stadtgesellschaft.“ 30 Hooligans festgehalten Schade war auf der anderen Seite, dass sich die beiden großen Revierklubs Schalke 04 und Borussia Dortmund, im Gegensatz zum VfL Bochum, MSV Duisburg und Rot-Weiß Oberhausen, an „Essen stellt sich quer“ nicht aktiv beteiligen wollten. hb/ks Weitere Stimmen Wolfgang Rohrberg (Geschäftsführer des Essener Sportbundes): „Wir wollen im Sport immer gemeinsam etwas erreichen: Es geht um Zeiten, Weiten und ums Gewinnen. Das passiert im Team, unabhängig von Politik, Hautfarbe, Herkunft, oder geschlechtlicher Vorliebe.“
Harun Kazoglu (Sportlicher Leiter DJK Katernberg): „Ich setze mich gerne in meiner Freizeit für Bildung sowie Integration durch Sport von Kindern und Jugendlichen ein. Wir dürfen uns als Gesellschaft nicht von den radikalen Parolen spalten lassen.“ Kommentar: Falsches Signal von Heiko Buschmann „Wir wollten lieber draußen bleiben“: Schalke 04 und Borussia Dortmund waren am Sonntag bei der Demo außen vor. Beide Klubs haben eine aktive Beteiligung an „Essen stellt sich quer“ mit der Begründung abgelehnt, dass sie das Bündnis zwar inhaltlich voll und ganz unterstützen würden, aber wegen eigener vielfältiger Aktionen im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung nicht zur Verfügung stünden. Leider das völlig falsche Signal, denn gerade die beiden Großen sollten, wenn sie auch nicht mit ihren kompletten Vorständen oder Spielerkadern vorneweg marschieren müssen, die Symbolkraft ihrer Unterstützung erkennen!Bildunterschrift:
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Weitere Meldungen vom 19. Januar
Überregionales und sonstigs vom 19. 01. ...
Presse: - Nach dem HoGeSa-Rückzug am 13. Januar
NRZ, 17.01.2015 Ein Banner für das Bündnis
![]() NRZ / Essen,Samstag, 17.01.2015 Ein Banner für das Bündnis
Weiter Lokalseite 3 ![]() Straßenschild: „Willy-Brandt-Platz“ |
NRZ, 17.01.2015 Ein besonders breites Bündnis
![]() NRZ / Essen, Rubrik NRZ-Service zur Kundgebung von „Essen stellt sich quer“ am Sonntag in der Innenstadt,Samstag, 17.01.2015 Ein besonders breites Bündnis
Schon jetzt zeichnet sich für die Macher von „Essen stellt sich quer“ ab, dass die morgige Demonstration so viele Menschen unterschiedlichster Couleur vereinen wird, wie kaum eine politische Aktion zuvor in Essen
Der Ruck geht quer durch die Stadtgesellschaft. Politische Kräfte und Künstler, Gewerkschaften und Unternehmen, Sportler und Kirchen, Gemeinden und Moscheevereine – sie alle haben zu der Anti-Hogesa-Demo hoffentlich ohne Hooligans morgen auf dem Willy-Brandt-Platz aufgerufen, um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Rassisten sind in dieser Stadt unerwünscht. Von Essen soll ein starkes Signal ausgehen, dass Hogesa als auch Pegida weder gebraucht werden noch willkommen sind. Darin waren sich die Teilnehmer des letzten Vorbereitungstreffens des Bündnisses „Essen stellt sich quer“ einig. Alles sieht danach aus, dass diese Rechnung aufgehen könnte. Wie viele Menschen letztlich für die Vielfalt und Freiheit in ihrer Stadt auf die Straße zu gehen bereit sind, wird sich am morgigen Sonntag zeigen. Sollte es den 177 Organisationen, die den Aufruf unterstützt haben, auch nur halbwegs gelingen, ihre Gefolgschaft erfolgreich zu mobilisieren, könnten sich durchaus 20.000 Menschen auf dem Willy-Brandt-Platz einfinden. Doch Max Adelmann, Sprecher des Bündnisses, mag keine Prognosen abgeben. Muss ja auch nicht sein. Denn schon jetzt zeichnet sich für die Macher von „Essen stellt sich quer“ ab, dass die Demonstration so viele Menschen unterschiedlichster Couleur vereinen wird, wie kaum eine politische Aktion zuvor in Essen. Oberbürgermeister Reinhard Paß wird die Kundgebung eröffnen. Anstatt langatmiger Reden wird es kurzweilige Interviews und Musik unter anderem von „Omas Zwerge“ geben.
Der direkte Draht zur Polizei
der Ablauf im Detail
Alkohol und Pyrotechnik verboten
Die Parkhäuser sind bis auf eins geöffnet
Busse fahren den Hauptbahnhof nicht an
Auf Haltverbote achten – es wird abgeschleppt Am 18. Januar gelten zwischen 7 Uhr bis 20 Uhr Haltverbote in einigen Straßen:
Bildunterschrift: Die Straßensperrungen in der Essener Innenstadt am morgigen Sonntag auf einen Blick. GRAFIK: HANSEN (PDF-Downland von www.essen.de) |
WAZ, 17.01.2015 Zeichen setzen auch nach innen
![]() WAZ / Essen,Samstag, 17.01.2015 Zeichen setzen auch nach innen
RWE-Chef Michael Welling weiß, dass einige Fans seinen Anti-Hogesa-Kurs kritisch sehen. Ihnen sagt er: „Ohne Grundwerte funktioniert der Sport nicht“
Es hätte am Sonntag zu einer seltsamen Situation kommen können. Fans von Rot-Weiss Essen treffen sich zum Demonstrieren in der Innenstadt. Allerdings nicht als Partner, sondern als Gegner. Einige wenige marschieren bei Hogesa mit, den Hooligans gegen Salafisten. Die anderen folgen dem Aufruf des Essener Sports und demonstrieren gegen diesen Hogesa-Auflauf. Da letztere Demo aber nicht genehmigt wurde, kommt es nicht dazu, dass Fußball-Fans, die auf der Stadiontribüne nebeneinander stehen, zu Demo-Gegnern werden. RWE-Chef Michael Welling gehört zu den Initiatoren des Anti-Hogesa-Aufrufs aus dem Essener Sport. Dafür erhielt er auch Kritik von Fans seines Arbeitgebers. „Sie sagen, Politik gehört nicht ins Stadion oder in den Sport. Das ist fadenscheinig. Es geht um Grundwerte. Ohne die funktioniert der Sport nicht“, sagt Welling.
„Die Kundgebung löst aber nicht die Probleme. Sie setzt ein Zeichen, kann Auftakt sein, zu einem Dialog beispielsweise“, sagt Niklas Cox von den ETB Wohnbau Baskets, „und da kann sich dann auch der Essener Sport einbringen“. Dieser Dialog wird beispielsweise bei RWE, wo sich auch Hogesa-Anhänger auf der Tribüne befinden, längst und intensiv geführt. Thema Problemfans. „Es ist erheblich besser geworden als früher. Es sind eher wenige, die viel Aufmerksamkeit bekommen, weil der Fußball unter besonderer Beobachtung steht“, findet Michael Welling, weiß aber auch: „Diese Verbliebenen wissen genau, wie weit sie gehen können, ohne dass wir sie rechtlich belangen können.“ „Sie nutzen den Fußball gerne, um in der großen Masse untertauchen zu können“, ergänzt Niklas Cox. „Da ist weiter jeder Einzelne gefragt. Wenn es rassistische Rufe gibt, muss den Leuten klargemacht werden, dass sie nicht erwünscht sind“, fordert Wolfgang Rohrberg. Durch Spieltage sind am Demo-Sonntag viele Sportler eingespannt
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WAZ, 17.01.2015 Service und Hinweise rund um die Demo
![]() WAZ / Essen,Samstag, 17.01.2015 Service und Hinweise rund um die Demo
Besonders Halteverbote sollten dringend beachtet werden
Beginn: 12 Uhr, Markt/Porschekanzel. Teilnehmer gehen über die Kettwiger Straße bis zum Willy-Brandt-Platz. Ende: 16 Uhr. Folgendes ist zu beachten: Verbote Haltestellen Halteverbote Sperrungen Parkhäuser Bürgertelefon |
NRZ, 16.01.2015 OB: Essener sollen ein Zeichen setzen
![]() NRZ / Essen,Freitag, 16.01.2015 OB: Essener sollen ein Zeichen setzen
Auf der Kundgebung am Sonntag
Auch die Essener Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege schließt sich dem Protest gegen die verbotene Hogesa-Demo an. Alle Beschäftigten der Wohlfahrtsverbände, aber auch alle Bürger sollten am Sonntag ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen, heißt es in einer gestern veröffentlichten Erklärung. Inzwischen sind große Fußballvereine aus dem Revier dem Aufruf der Essener Sportler gefolgt. Rot-Weiß Oberhausen, der MSV Duisburg und der VfL Bochum unterstützen den Aufruf für Fairness und gegen Fremdenfeindlichkeit. j.m. |
WAZ, 16.01.2015 OB ruft zur Teilnahme an Demo auf
![]() WAZ / Essen,Freitag, 16.01.2015 OB ruft zur Teilnahme an Demo auf
„Essen stellt sich quer“ am Sonntag
Die Kundgebung war ursprünglich geplant worden, nachdem bekannt wurde, dass Hooligans eine Kundgebung „gegen Salafisten“ für den 18. Januar geplant hatten. Diese Demo ist von Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr am 8. Januar verboten worden. Mittlerweile haben die Antragsteller der Bewegung „HoGeSa“ („Hooligans gegen Salafisten“) ihren Antrag zurückgezogen. Die Organisatoren der Gegen-Kundgebung „Essen stellt sich quer“ halten jedoch an ihrer Kundgebung fest. Sie findet statt am kommenden Sonntag, 18. Januar, in der Fußgängerzone der Innenstadt. Treffpunkt ist um 11.30 Uhr vor der Marktkirche/Porschekanzel. „Wir reihen uns ein in die bundesweiten Demonstrationen gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Gewalt“, teilt der Oberbürgermeister mit. „Wir wollen die Kundgebung zu einem gewaltfreien Fest der Vielfalt, des gegenseitigen Respekts und des solidarischen Umgangs machen. Nehmen auch Sie an diesem Fest teil.“ Das Bürgertelefon der Polizei zur Demonstration ist erreichbar, die Beamten beantworten Fragen rund um die Kundgebung: Fr.-Sa., 8-20 Uhr, So. ab 8 Uhr, 829 1055. |
Borb.Nachr., 16.01.2015 „Gewalt wird nicht geduldet“
![]() Borbecker Nachrichten / Essen,Freitag, 16.01.2015 „Gewalt wird nicht geduldet“
Polizei: Präsenz trotz Demo-Absage
Es lägen konkrete Hinweise vor, dass die angemeldete Veranstaltung unfriedlich verlaufen werde, teilte die Polizeipräsidentin zur Begründung mit. Die Polizei berief sich bei ihrer Beurteilung des Gefahrenpotenzials auf Veröffentlichungen im Internet, auf Youtube und in sozialen Medien. Dort fänden sich Aufrufe, deren Verfasser zu gewalttätigen Protesten aufrufen. Man sei „weiterhin wachsam“ und beobachte sorgfältig die weiteren Entwicklungen, so die Polizei. Das gelte auch, nachdem die Anmeldung für die Demonstration „Hooligans gegen Salafisten“ zurückgezogen wurde. „wir werden konsequent gegen Personen vorgehen, die sich nicht an mein Verbot halten“, so die Polizeipräsidentin. Trotz der zurückgezogenen Anmeldung werde die Polizei am 18. Januar stark präsent sein. „Dabei stehen insbesondere Randalierer und Straftäter im Fokus, die das Demonstrationsverbot nicht akzeptieren wollen. Gegen sie wird die Polizei konsequent vorgehen“, teilt die Behörde mit. Unterdessen ruft die Initiative „Essen stellt sich quer“ zu einer eigenen Kundgebung am Sonntag auf. lm Aufruf dazu heißt es: „Die Bürgerinnen und Bürger Essens holen sich ihre Stadt zurück! Wir lassen um von gewaltbereiten, fremdenfeindlichen Hools nicht die Stadt nehmen!“ Die Demonstration beginnt um l2 Uhr an der Porschekanzel; von dort geht es durch die Kettwiger Straße, an Burgplatz und Lichtburg vorbei bis zum Willy-Brandt-Platz. Dort ist gegen 13 Uhr eine Kundgebung. Rund 150 Organisationen und Firmen und rund 200 Einzelpersonen und Funktionsträger unterstützen den Aufruf zu der Kundgebung. |
WAZ/NRZ, 15.01.2015 Unterstützung für Essener Klubs
![]() WAZ/NRZ / Essen,Donnerstag, 15.01.2015 Unterstützung für Essener Klubs
MSV Duisburg, RW Oberhausen und VfL Bochum schließen sich dem Protest gegen Hogesa an
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NRZ, 15.01.2015 Leserbrief Deutliche Abfuhr
![]() NRZ / Essen, Rubrik Leser-Klartext,Donnerstag, 15.01.2015 Deutliche Abfuhr
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Weitere Meldungen vom 15. Januar
Weitere überregionale Meldungen vom 15. 01. ...
NRZ, 14.01.2015 Der Willy-Brandt-Platz gehört den Gegendemonstranten
![]() NRZ / Essen, Rubrik Leserforum,Mittwoch, 14.01.2015 Der Willy-Brandt-Platz gehört den Gegendemonstranten
Die Polizei und Vertreter von „Essen stellt sich quer“ haben sich über Details der Großkundgebung am Sonntag geeinigt
Da bislang rund 150 Organisationen und knapp 200 Bürger den Aufruf des Bündnisses „Nein zu Hogesa in Essen“ ausdrücklich unterstützt haben, rechnen die Veranstalter mit einigen tausend Teilnehmern. Bündnis-Sprecher Max Adelmann kann und will sich aber nicht festlegen, ob nach dem offiziellen Rückzug der Hooligans die zuletzt erhofften 4.000 Mitstreiter tatsächlich Flagge zeigen werden. Nach den bisherigen Planungen treffen sich die Teilnehmer ab 11.30 Uhr auf der Porschekanzel vor der Marktkirche in der Innenstadt. Nach einer kurzen Begrüßung zieht die Demonstration über die Kettwiger Straße vorbei an Burgplatz und Lichtburg bis zum Willy-Brandt-Platz. Dort beginnt gegen 13.15 Uhr die eigentliche Kundgebung mit Rednern und Musik. Um spätestens 16 Uhr endet die „Essen stellt sich quer“-Veranstaltung. Die Polizei wird nach eigenen Angaben mit starken Kräften vor Ort sein, um die Versammlungsfreiheit der Teilnehmer zu schützen. j.m.Bildunterschrift: Max Adelmann |
WAZ, 14.01.2015 Gegen-Demo auf dem Willy-Brandt-Platz
![]() WAZ / Essen, Rubrik Leserforum,Mittwoch, 14.01.2015 Gegen-Demo auf dem Willy-Brandt-Platz
Gespräch zwischen Polizei und Veranstalter
Treffpunkt für die Demo von „Essen stellt sich quer“ ist am Sonntag um 11.30 Uhr an der Marktkirche/Porschekanzel, von dort geht es zum Willy-Brandt-Platz. Erwartet werden rund 4000 Teilnehmer. Die Polizei rückt trotz der zurückgezogenen Anmeldung der Hogesa-Demo am Sonntag mit einem starken Aufgebot in der Innenstadt an, da nicht auszuschließen ist, dass Hooligans nach Essen kommen. pg Bürgertelefon der Polizei zur Demo: Di.-Do., 8-16 Uhr, Fr.-Sa., 8-20 Uhr, So. ab 8 Uhr, 829 1055. |
NRZ, 13.01.2015 Die Hooligans haben aufgegeben
![]() NRZ / Essen,Dienstag, 13.01.2015 Die Hooligans haben aufgegeben
Kein Geld für die Prozesskosten und zu strikte Auflagen der Polizei: Die Anmeldung für die „Hogesa“-Demo wurde zurückgezogen. Mobilisierung für die Kundgebung von „Essen stellt sich quer“ geht unvermindert weiter
Der für den kommenden Sonntag geplante Auflauf der „Hooligans gegen Salafisten“ bleibt Essen erspart – und die spannende Frage unbeantwortet, ob denn das Verbot der Hogesa-Demo durch die Polizeipräsidentin vor Gericht hätte bestehen können. Denn die Organisatoren des im Vorfeld heftig kritisierten Aufzugs traten gestern den geordneten Rückzug an. Die Anmelderin der Demonstration ließ die Behörde an der Büscherstraße via Fax wissen, keine Rechtsmittel gegen das Veto Stephania Fischer-Weinsziehrs einlegen zu wollen. Die Begründung wurde der Polizei nicht mitgeliefert, ist aber auf den Internetseiten der „Hogesa“-Aktivisten nachzulesen: „Eine Demo durchzuboxen, bei der wir nur eine Kundgebung halten können wie in Hannover mit etlichen Auflagen, die zu unserem Nachteil ausgelegt werden und uns Anwaltskosten von etwa 2.500 Euro beschert, ist gegenwärtig nicht zu stemmen“, heißt es an die Adresse der „Freunde, Freundinnen, Unterstützer und Anhänger der Hogesa“.
Diese vorbeugende Ansage gilt wohl jenen Hooligans, die keinen Hehl daraus machen, sich am Sonntag in Essen einfinden zu wollen – Demo-Verbot hin oder her. „Wir haben auf dem Schirm, dass das passieren kann“, sagte Polizeisprecherin Tanja Horn: „Wir werden stark präsent sein.“ Man werde ein wachsames Auge auf mögliche Randalierer haben, die das Demonstrationsverbot nicht akzeptieren wollen. „Gegen diese Täter wird die Polizei konsequent vorgehen. Gewalt wird ausdrücklich nicht geduldet“, formulierte die Behörde gestern. Die Sorge um die Sicherheit ist offenbar groß, und sie könnte am Ende so weit gehen, dass das Bündnis „Essen stellt sich quer“ trotz der Absage der Hooligans seine Abschlusskundgebung der Gegendemo nicht am Wunschort Willy-Brandt-Platz abhalten kann. Deren Sprecher Max Adelmann geht aber bis zum Beweis des Gegenteils davon aus, dass sich die Polizei an die „Absprache aus dem Kooperationsgespräch“ hält. Ungeachtet dessen heißt es für Adelmann: „Unsere Planungen und Mobilisierungen werden wie vorgesehen weitergeführt.“
Oder wird’s aus polizeitaktischen Gründen am Ende doch der Hirschlandplatz ohne Zug durch die Innenstadt sein? Darüber wollten sich die Behörde und die Organisatoren von „Essen stellt sich quer“ gestern Abend einigen. Ab heute hat die Polizei ein Info-Telefon zur Großkundgebung geschaltet. Die Hotline 829-1055 ist täglich ab 8 Uhr bis zum Donnerstag jeweils bis 16 Uhr, am Freitag und Samstag bis 20 Uhr sowie am Sonntag nach Bedarf besetzt.Bildunterschrift: Wer im Vorfeld einer Demo zu gewalttätigen Protesten aufruft, hat schlechte Karten. Diese Erfahrung mussten jetzt die „Hooligans gegen Salafisten“ machen, denen sich schon am 15. November in Hannover Protest entgegen stellte. FOTO: DPA Plakataufschrift „Gewalt ist die Sprache der Dummen“ |
WAZ, 13.01.2015 Hogesa-Demo: Anmeldung zurückgezogen
![]() WAZ / Essen,Dienstag, 13.01.2015 Hogesa-Demo: Anmeldung zurückgezogen
Gegen-Kundgebung soll aber stattfinden
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Weitere Meldungen vom 13. Januar
Weitere Meldungen der Lokalpresse vom 13.01. ...
Presse: Nach dem Verbot des HoGeSa-Aufmarsches am 09. Januar
Kurz-Stellungnahme von Essen-stellt-sich-quer zum HoGeSa-Aufmarschverbot
NRZ, 12.01.2015 Mit Flickflacks ins neue Jahr
![]() NRZ / Essen,Montag, 12.01.2015 Mit Flickflacks ins neue Jahr
Pomponsschwingend begrüßten die Cheerleader von Cardinals Football die Gäste beim Neujahrsempfang der städtischen Sportlandschaft in der Messe Essen
Radschläge, Flickflacks, Pyramiden – wer mental noch nicht so recht im neuen Jahr angekommen war, dem halfen die Cheerleader von Cardinals Football Essen beim gestrigen Neujahrsempfang des Essener Sportbundes (ESPO) und der Sport- und Bäderbetriebe Essen (SBE) in der Messe Essen auf die Sprünge. Mit flotten Tanzeinlagen stimmten die Mädchen das Publikum auf 2015 ein. Gekommen waren alle, die in der Essener Sportlandschaft einen Namen haben. Aus der Politik standen unter anderem Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD), Bürgermeister Rudolf Jelinek (SPD) und Bürgermeister Franz-Josef Britz (CDU) sowie Vertreterinnen und Vertreter aller Ratsfraktionen auf der Gästeliste. Bernhard Görgens, Vorsitzender des ESPO, und Andreas Bomheuer, Betriebsleiter der SPE, hatten zu dem alljährlichen Treffen eingeladen, das selten so politisch geprägt war. Klare Kante gegen Rechts Diesen Gedanken brachte auch OB Paß in seiner Begrüßung zum Ausdruck: „Hooligans, die sich als Fußballfans tarnen, sind untragbar. Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung und Gewalt haben in unserer Stadt nichts verloren.“ Ein Thema, das auch Rot-Weiß-essen-Geschäftsführer Michael Welling am Herzen liegt. Der Fußballmanager betrat als letzter das Rednerpult und zitierte aus einem gemeinsamen Statement, das zahlreiche Vereine und Institutionen der Essener Sportlandschaft verfasst hatten, um gemeinsam ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen (die NRZ berichtete): „Der Sport in Essen, im Ruhrgebiet, in Deutschland und in der Welt ist rot, ist gelb, ist grün, ist blau, ist lila, ist weiß – ist einfach bunt.“ Reinhard Paß ging außerdem auf die für 2015 anstehenden Projekte im Essener Sport ein: Nachdem 2014 das komplett modernisierte Freibad in Dellwig erneut seine Pforten öffnete, sollen im Laufe dieses Jahres auch das Sportbad am Thurmfeld im Nordviertel und das Schwimmzentrum Oststadt in Steele-Horst wiedereröffnet werden. Außerdem dürfen sich die Essener auf die Ruhr Games freuen, die vom 3. bis 6. Juni auf Zollverein und am Baldeneysee stattfinden. Kernolympische Disziplinen verschmelzen dann mit Actionsport, Kultur- und Jugendevents, verspricht der Regionalverband Ruhr. Die klamme Haushaltslage stelle für den Essener Sport indes weiterhin eine große Herausforderung dar. Gerade deshalb müsse man in die Bäder und Sportanlagen investieren, um nachhaltig Betriebskosten senken zu können, sagte Paß und dankte bei der Gelegenheit den Sponsoren und ehrenamtlich engagierten Helfern, die den Essener Sport unermüdlich unterstützen: „Ohne Sie wäre das alles nicht möglich.“Bildunterschrift: Mit einer mitreißenden Tanzeinlage eröffneten die Cheerleader den Neujahrsempfang, zu dem der Essener Sportbund (ESPO) und die Sport- und Bäderbetriebe Essen gestern in die Messe Essen geladen hatten. FOTO: KNUT VAHLENSIECK |
WAZ/NRZ, 12.01.2015 Grüne: Auf Jahresempfang folgt Demo
![]() WAZ/NRZ / Essen,Montag, 12.01.2015 Grüne: Auf Jahresempfang folgt Demo
„Wir sind Charlie und nicht Pegida“
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NRZ, 10.01.2015 „Leben jedes Einzelnen in Gefahr“
![]() NRZ / Essen,Samstag, 10.01.2015 „Leben jedes Einzelnen in Gefahr“
Wie die Polizeipräsidentin ihr Verbot der Hogesa-Demonstration begründet
Die „heftigen Gewaltexzesse“ von Köln und „Aufrufe zur Gewalt in sozialen Medien“ sind die zentralen Gründe für das Verbot der für den 18. Januar auf dem Willy-Brandt-Platz angemeldeten Demonstration der „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa) durch die Polizeipräsidentin. Zudem haben sich die Anmelder der Veranstaltung mit angegebenen 4.000 Teilnehmern in den Gesprächen mit der Polizei nicht von den Videos im Internet distanziert, in denen es unter anderem heißt: „Wenn wir Terror haben wollen, machen wir ihn selber und das tun wir jetzt“ (die NRZ berichtete). „Wir haben die vorliegende Anmeldung und die möglichen Risiken der Demonstration in den vergangenen Tagen sorgfältig bewertet“, sagte die Behördenleiterin Stephania Fischer-Weinsziehr: „Aus meiner Sicht gibt es zu einem Verbot keine Alternative.“ Der Polizei liegen neben den Videobotschaften nach eigenen Angaben weitere „konkrete Hinweise vor, dass die angemeldete Veranstaltung unfriedlich verlaufen wird. Hierbei“, so heißt es, „sind das Leben, die Gesundheit und das Eigentum jedes Einzelnen in Gefahr.“ Diese Annahme wird nach Einschätzung der Polizei gestützt durch Aufrufe für den 18. Januar, die an die aufgelöste erste Versammlung in Essen am 21. September des vergangenen Jahres anknüpfen: „Am 18. Januar geht es in Essen weiter und ich verspreche jetzt schon eins“, lässt sich ein Hogesa-Aktivist vernehmen: „Da wird es richtig knallen.“ Damit verdeutlichen die Hooligans bereits mehrere Tage vor der Veranstaltung ihr bevorstehendes Gewaltpotenzial, so die Polizei. Dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen lag gestern noch kein Widerspruch gegen das Demo-Verbot vor. Für den Fall, dass das Verwaltungsgericht die Hogesa-Kundgebung erlaubt, wollen sich die Gegendemonstranten um 11.30 Uhr an der Marktkirche versammeln und ab 12 Uhr durch die Kettwiger ziehen. „Um 12.30 Uhr planen wir in Hör- und Sichtweite der Hogesa eine Zwischenkundgebung an der Einmündung zur Kapuzinergasse“, sagt Max Adelmann vom Bündnis „Essen stellt sich quer“. Die eigentliche Kundgebung, zu der er mehr als 4000 Teilnehmer erwartet, soll dann um 13.30 Uhr auf dem Hirschlandplatz beginnen. |
NRZ, 10.01.2015 Flagge zeigen für Frieden und Freiheit
![]() NRZ / Essen,Samstag, 10.01.2015 Flagge zeigen für Frieden und Freiheit
Erklärung der Katholischen und Evangelischen Kirche in Essen
„Die Katholische und die Evangelische Stadtkirche in Essen rufen alle Gläubigen auf, am Sonntag, 18. Januar, ein deutliches Zeichen für die Freiheit der Religion und gegen jede Art von Gewalt und Fundamentalismus zu setzen. Wir ermutigen alle unsere Kirchengemeinden, im Sonntagsgottesdienst für Frieden, Freiheit und Gewaltlosigkeit zu beten. In unserer Demokratie gelten Menschenrechte, Meinungsfreiheit und selbstverständlich auch Religionsfreiheit – dafür werden wir uns auch auf den Plätzen und Straßen unserer Stadt einsetzen. Wir wollen daran erinnern, dass auch die christlichen Kirchen die Werte Demokratie und Freiheit erst lernen mussten. Heute stehen wir in der Verpflichtung, für diese Werte einzutreten und dabei auch jene Menschen mitzunehmen, die verunsichert auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren. Sollte die Demonstration der Hooligans trotz Verbots durchgeführt werden, rufen beide Kirchen zur friedlichen Gegenkundgebung auf. Es gilt: Nicht den Parolen auf den Leim gehen, sondern für das öffentlich und privat eintreten, was eigentlich selbstverständlich, menschenwürdig und gottgefällig ist.“ |
WAZ, 10.01.2015 „Wenn wir Terror haben wollen . . .“
![]() WAZ / Essen,Samstag, 10.01.2015 „Wenn wir Terror haben wollen . . .“
Polizei begründet Demoverbot mit Gewaltaufrufen
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WAZ, 10.01.2015 Bündnis will über 4000 mobilisieren
![]() WAZ / Essen,Samstag, 10.01.2015 Bündnis will über 4000 mobilisieren
Gegendemo auf dem Hirschlandplatz
Das Bündnis „Essen stellt sich quer“ geht davon aus, dass es am 18. Januar trotz des Demo-Verbots durch die Polizei doch noch zu der umstrittenen Hooligan-Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz kommen wird. Das sagte Bündnis-Sprecher Max Adelmann gestern Abend im Anschluss an das zweite Kooperationsgespräch im Präsidium der WAZ. Bereits in Hannover, Schauplatz der letzten Hogesa-Demo, habe das Verwaltungsgericht das Demo-Verbot der Polizei gekippt und den Aufmarsch unter Auflagen genehmigt. Für den Fall, dass das Verwaltungsgericht die Hogesa-Kundgebung erlaubt, wollen sich die Gegendemonstranten um 11.30 Uhr an der Marktkirche versammeln und ab 12 Uhr über die Kettwiger ziehen. „Um 12.30 Uhr planen wir in Hör- und Sichtweite der Hogesa eine Zwischenkundgebung an der Einmündung zur Kapuzinergasse“, sagt Adelmann. Die eigentliche Kundgebung, zu der er mittlerweile mehr als 4000 Teilnehmer erwartet, soll dann um 13.30 Uhr auf dem Hirschlandplatz beginnen. In einer gemeinsamen Erklärung sagen die katholische und evangelische Stadtkirche ein deutliches Nein zu Islamfeindlichkeit und zur geplanten Anti-Salafisten-Demo am 18. Januar in Essen. „Wir ermutigen alle unsere Gemeinden, im Sonntagsgottesdienst für Frieden, Freiheit und Gewaltlosigkeit zu beten“, heißt es. Sollte es zur Hogesa-Demo kommen, rufen beide Kirchen die Christen zur Teilnahme an der Gegendemo auf. |
NRZ, 09.01.2015 Polizei hat die Hogesa-Demo verboten
![]() NRZ / Essen,Freitag, 09.01.2015 Polizei hat die Hogesa-Demo verboten
Aktivisten kündigten an, vor das Verwaltungsgericht ziehen zu wollen
Den Hogesa-Organisatoren wurde die Entscheidung der Polizeipräsidentin bereits am Mittwochabend telefonisch mitgeteilt. Seit gestern ist es offiziell: Die Behördenleiterin Stephania Fischer-Weinsziehr hat die für den 18. Januar angemeldete Demo der „Hooligans gegen Salafisten“ auf dem Willy-Brandt-Platz verboten. Dies teilte die Essener Polizei am Mittag mit. „Wir garantieren den Bürgerinnen und Bürgern die verfassungsrechtlich verbriefte freie Meinungsäußerung. Friedlichkeit ist eine wesentliche Voraussetzung dieses Rechtes. Aber wir tolerieren in unserer Stadt keine Gewalt. Deswegen verbiete ich die angemeldete Hogesa-Demonstration“, lautete die Begründung der Polizeipräsidentin, die viele Fragen offen lässt. Auf NRZ-Nachfrage sah sich die Behörde allerdings nicht in der Lage, Details aus der Verbotsverfügung bekannt zu geben. Das Schreiben habe seinen Adressaten noch nicht erreicht. Die Veranstalter der Demo kündigten bereits an, gegen das Veto Fischer-Weinsziehrs vor das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen ziehen zu wollen: „Wir werden hierfür einen Rechtsbeistand einschalten und dagegen klagen“, hieß es: „Wenn jeder unserer Anhänger 1-3 Euro dazu gibt, können wir für den Rest des Jahres Prozesse führen.“ Oberbürgermeister Reinhard Paß nannte die Entscheidung der Polizeiführung „mutig und richtig, denn Hogesa ist in Essen unerwünscht“. Er sei zuversichtlich, so Paß, dass die „sorgfältige Entscheidung“ vor Gericht Bestand haben werde. „Mit Genugtuung“ hat der OB-Kandidat der CDU das Verbot aufgenommen. Thomas Kufen sagte in seiner Funktion als Fraktionschef: „Essen bleiben hoffentlich solche Aufmärsche von Hass und Gewalt erspart. Diese Demonstration hätte nicht zu unserer Stadt gepasst.“ Nach den Erfahrungen von Hannover, wo ein Verwaltungsgericht ein Hogesa-Verbot aufgehoben hat, gaben sich die Organisatoren von „Essen stellt sich quer“ zurückhaltender: „Wir werden unsere Vorbereitungen für die Gegendemo fortsetzen“, sagte Sprecher Max Adelmann. Weiter Lokalseite 2 |
NRZ, 09.01.2015 Noch kein Platz für die Gegendemo
![]() NRZ / Essen,Freitag, 9.01.2015 Vertreter des Bündnisses „Essen stellt sich quer“ haben sich bislang nicht mit der Polizei einigen können. Starkes Echo auf den antirassistischen Aufruf
Ungeachtet der offenen Fragen, ob ein Gericht das Hogesa-Verbot der Polizei wieder aufhebt oder bestätigt, wollen die Organisatoren der Gegendemo ihre Vorbereitungen fortsetzen. „Sollte das Verbot Bestand haben, werden wir aus unserer Veranstaltung eine anti-rassistische Kundgebung machen“, sagte Max Adelmann, Sprecher von „Essen stellt sich quer“. Während Gabriele Giesecke, Fraktionschefin der Linken im Rat, hofft, „dass das Demonstrationsverbot einer rechtlichen Überprüfung standhält“, erfährt das Bündnis einen immer breiteren Zuspruch, die Liste der Unterstützer ist lang: 66 Organisationen und 70 Einzelpersonen haben den Aufruf „Nein zu Hogesa in Essen! Gemeinsam gegen Rassismus und für Vielfalt in Essen“ bislang unterzeichnet – darunter viele bekannte Personen des öffentlichen Lebens: Unterschrieben haben neben vielen anderen Politikern zum Beispiel Volker Beck, Bundestagsabgeordneter der Grünen, NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Prof. Dr. Herbert Hollmann von der FOM Hochschule in Essen, Justizminister Thomas Kutschaty oder André Stinka, Generalsekretär der NRW-SPD, um nur einige wenige Namen zu nennen. Angesichts einer solchen Unterstützung rechnen die Veranstalter der Gegendemo inzwischen mit deutlich mehr als 2.000 Menschen, die am 18. Januar gegen Hass und Gewalt auf die Straße gehen wollen. Wo die Gegendemo respektive die anti-rassistische Kundgebung stattfinden wird, ist allerdings noch offen. Ein Gespräch der Anmelder mit der Polizei wurde am Mittwochabend ergebnislos vertagt. Man konnte sich auf keinen Standort einigen. Den Willy-Brandt-Platz lehnte die Polizei mit Verweis auf Platzmangel sowie Sicherheitsbedenken ab und schlug ihrerseits den Hirschlandplatz vor, der wiederum den Organisatoren nicht zusagt. Dort sei die Konfrontation mit den Hogesa-Anhängern in Ruf- und Sichtweite nicht möglich, hieß es. Ihrem alternativen Wunsch, auf der Hachestraße auflaufen zu dürfen, wird die Polizei aber wohl auch nicht entsprechen. Dort brauche man freie Bahn für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge. „Wir haben das erst mal so zur Kenntnis genommen“, sagte Max Adelmann: „Wir werden jetzt überlegen, was wir von dem Vorschlag Hirschlandplatz halten.“ Heute will man sich noch einmal mit Behördenvertretern zusammensetzen. Ob die Hooligans die von ihnen angekündigten 4000 Teilnehmer mobilisieren können, gilt inzwischen übrigens als fraglich. Eine Reihe von Aktivisten sind bei Hogesa ausgestiegen und haben vor wenigen Tagen einen neuen Verein gegründet – der heißt: „Gemeinsam-Stark Deutschland e.V.“. j.m. |
WAZ, 09.01.2015 Viel Beifall für Verbot der Hooligan-Demo / Kommentar
![]() WAZ / Essen,Freitag, 09.01.2015 Viel Beifall für Verbot der Hooligan-Demo
Polizeipräsidentin begründet ihr Nein so: „Wir tolerieren in unserer Stadt keine Gewalt.“ Allerdings wird es diese Entscheidung vor Gericht sehr schwer haben. „Essen stellt sich quer“ hält an Demo fest
Die Wortwahl der Polizeipräsidentin ist unmissverständlich, der Tonfall hart. „Wir tolerieren in unserer Stadt keine Gewalt. Deswegen verbiete ich die angemeldete Hogesa-Demonstration“, begründet Stephania Fischer-Weinsziehr ihre Absage der umstrittenen Anti-Salafisten-Demo. Die Polizeichefin weist dabei ausdrücklich auf den hohen Wert der „verfassungsrechtlich verbrieften, freien Meinungsäußerung“ hin. Allerdings, so betont sie, sei Friedlichkeit „eine wesentliche Voraussetzung dieses Rechts.“ Die Verbotsentscheidung ist am Donnerstagnachmittag noch keine Viertelstunde auf dem Markt, da meldet sich schon der Oberbürgermeister auf seiner privaten Facebook-Seite zu Wort. „Ich begrüße die Entscheidung unserer Polizeipräsidentin. Sie ist mutig und richtig, denn Hogesa ist in Essen unerwünscht“, schreibt Reinhard Paß. „Hass und Fremdenfeindlichkeit“, stellt der Politiker klar, „haben in unserer vielfältigen, multikulturellen Stadt nichts verloren.“ Auch Thomas Kufen, CDU-Fraktionschef und OB-Kandidat, reagiert mit Genugtuung: „Essen bleiben hoffentlich solche Aufmärsche von Hass und Gewalt erspart. Ich bleibe dabei: Diese Demonstration hätte nicht zu unserer Stadt gepasst.“ Linken-Fraktionschefin Gabriele Giesecke erklärt: „Ich hoffe, dass das Demonstrationsverbot einer rechtlichen Überprüfung standhält.“ Und der grüne Bundestagsabgeordnete Kai Gehring sagt: „Der Aufmarsch der Hooligans, die mit Terror drohen, riskiert unsere Sicherheit in der Innenstadt.“ Schon am Vormittag war auf der Hogesa-Facebook-Seite durchgesickert, dass die Essener Polizei die Kundgebung am 18. Januar mit rund 4000 Hooligans wohl untersagen würde. In einer Verlautbarung heißt es, die Polizei halte Hogesa vor, sich nicht von der rechten Szene zu distanzieren. Eins steht bereits fest: Die Aktivisten sind keinesfalls bereit, die Verbotsentscheidung widerspruchslos hinzunehmen. Wörtlich heißt es in der Erklärung: „Wir werden gegen dieses Verbot selbstverständlich vorgehen, da wir uns, in unserem Recht auf Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit, verletzt fühlen.“ Mit einer Mischung aus Genugtuung und Skepsis reagiert unterdessen das Anti-Rassismus-Bündnis „Essen stellt sich quer“ auf das Verbot der Anti-Salafisten-Demo. „Wir begrüßen das Verbot durch die Essener Polizei“, sagt Sprecher Max Adelmann, und fügt einschränkend hinzu: „Wir gehen allerdings davon aus, dass Hogesa den Rechtsweg beschreiten und auf juristischem Wege durchsetzen wird, dass die Kundgebung doch noch stattfindet.“ Deshalb werde das Aktionsbündnis, das inzwischen mehre als 60 Organisationen und Parteien, Vereine und Verbände sowie zahlreiche Persönlichkeiten hinter sich weiß, die Vorbereitungen für seine Gegen-Demonstration fortsetzen. Polizei und Bündnis hatten sich Mittwochabend zu einem Kooperationsgespräch im Präsidium getroffen. Eine Fortsetzung ist für den heutigen Freitag geplant. Nur ein Etappensieg Von Gerd Niewerth Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit zählt zu den kostbarsten Gütern unserer Republik. Die Hürden für ein Demo-Verbot sind entsprechend hoch. Dass die Polizeipräsidentin es erteilt hat, verdient höchsten Respekt. Daran ändert auch die heuchlerische Hogesa-Erklärung nichts, die sich jetzt von Ausländerhass, Terror und Neonazis distanziert. Nicht auf Worte, sondern auf ihre Taten kommt es an. Und die sprechen klar gegen sie. Köln etwa sah Hogesa als entfesselten, gewalttätigen Mob. Der Anschlag von Paris wird sie weiter aufstacheln. Sicherlich hat es Druck von oben gegeben. Passiert in Essen ein Fiasko wie in Köln, kann Innenminister Jäger seinen Hut nehmen. Bleibt Essen der unerwünschte Hooligan-Aufmarsch nun wirklich erspart? Das ist unwahrscheinlich. Gerichte, siehe in Hannover, können das Verbot kippen. Dann wäre die gestrige Entscheidung nur ein Etappensieg.Bildunterschrift: Vor solchen Horror-Bildern hat die Essener Polizei Angst: Bei der Demo im Oktober in Köln kippten Hooligans ein Polizeiauto um und verletzten 40 Beamte. FOTO: DPA |
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