Aus Essen stellt sich quer
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Trauer und Befürchtungen zum Pariser Terroristenanschlag
Bericht über die Aktion
WAZ/NRZ, 17.11.2015 Appell zu Besonnenheit
![]() WAZ/NRZ / Essen, Rubrik Gedenken,Dienstag, 17.11.2015 Appell zu Besonnenheit
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Weiteres Gedenken in Essen
WAZ/NRZ, 17.11.2015 „Paris, wir kommen wieder“
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Oberbürgermeister Thomas Kufen trägt sich am Montag als Erster ins Kondolenzbuch zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge ein. Auch viele Bürger bekunden Trauer und Solidarität mit Frankreich
Der alten Dame kommen die Tränen, sie schluckt: „Ich kann das einfach nicht begreifen!“ Margot Baginski (82) ist an diesem Montagmittag aus Katernberg ins Rathaus gefahren, um sich ins Kondolenzbuch zum Gedenken an die Opfer der Anschläge in Paris einzutragen. Trotzdem bringt sie die Frage nach einer besonderen Beziehung zu Frankreich kurz aus der Fassung: „Ich war noch in diesem Jahr in Paris, da waren auf den Straßen so viele fröhliche Menschen . .“ Im übrigen sei nicht nur eine pulsierende Stadt getroffen worden, sondern unser aller Lebensstil, die Menschenwürde, ergänzt Gisela Schröder (69): „Ich habe persönlich keine Angst, aber dieser Anschlag trifft die ganze Welt.“ Ganz ähnlich urteilt Michel Vincent, Leiter des deutsch-französischen Kulturzentrums und Stimme Frankreichs in Essen. „Mit diesem Attentat wurde die Rote Linie überschritten, es hat mitten in die Gesellschaft gezielt und traf Menschen, die beim Fußball, Konzert oder im Café saßen.“ Nun dürfe man nicht in Panik verfallen oder sich verkriechen: „Wir haben am Donnerstag eine ausverkaufte Veranstaltung, die wir natürlich nicht absagen.“ Entschlossen zeigte sich auch Oberbürgermeister Thomas Kufen: Nach der Schweigeminute im Rathaus um 12 Uhr rief er den Mitarbeitern der Verwaltung zu: „Bei allem Schmerz, aller Trauer, wir weichen nicht zurück.“ Ins Kondolenzbuch notiert Kufen, wie erschüttert Essen auf die „menschenverachtenden Taten in Paris“ schaue. Die Essener seien mit den Opfern, ihren Angehörigen und auch mit den Bürgern der Partnerstadt Grenoble in diesen schweren Stunden verbunden. Die Anschläge sollten die Freiheit im vereinten Europa treffen, dem stelle man sich entschieden entgegen. Dass dieses Europa in jüngster Zeit kein geschlossenes Bild abgab, gerade in der Flüchtlingsfrage uneins agierte, will auch der OB nicht bestreiten. Wichtig sei aber, „dass Europa jetzt zusammen steht“. Ein solches Zusammenstehen aber äußert sich in den großen Solidaritätsbekundungen auf internationalem Parkett ebenso wie in der auf halbmast wehenden Fahne am Essener Rathaus. Oder in der Geste von Bürgerbündnis-Ratsherr Udo Bayer, der an diesem Montag seinen höchst selten getragenen Orden anlegt: Mit dem „Ordre des Palmes Académiques“ wurden einst seine Verdienste um die Bildungszusammenarbeit anerkannt. Ins Kondolenzbuch notiert Bayer: „Wir lieben die Freiheit und beugen uns dem Terror nicht.“ Auch Sozialdezernent Peter Renzel formuliert kraftvoll: „Wir werden in Essen keinen Millimeter weichen.“ Sein für Integration zuständiger Amtskollege Andreas Bomheuer schreibt, seine Gedanken seien nun bei den Angehörigen. Natürlich variieren viele der Einträge ganz ähnliche Gedanken, aber was bis Freitag (20. November) hier niedergeschrieben wird, ist eben auch eine Solidaritätsgeste und geht als solche an den französischen Generalkonsul Vincent Muller. Der kann dann auch das trotzige Versprechen von Familie Grieger lesen: „Paris, wir kommen wieder!“Bildunterschrift:
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WAZ/NRZ, 17.11.2015 Schweigen für die Opfer des Terrors
![]() WAZ/NRZ / Essen, Rubrik Gedenken,Dienstag, 17.11.2015 Schweigen für die Opfer des Terrors
Für 60 Sekunden hielt die Evag Busse und Bahnen an – mit Ausnahmen
Eine Minute der Opfer der Terroranschläge in Paris gedenken – dazu hatten die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union für gestern, 12 Uhr, alle Europäer aufgerufen. Die Essener Verkehrs-AG wollte sich beteiligen und alle Busse und Bahnen um diese Zeit stoppen. So hatte es die Evag am Montagmorgen mitgeteilt. Um kurz vor 12 lief in der U-Bahn-Station am Hauptbahnhof eine Lautsprecherdurchsage: „Im Gedenken an die Opfer von Paris schließen wir uns der Schweigeminute um 12 Uhr an. Während dieser Zeit bleiben alle Fahrzeuge stehen.“ Auf den großen Bildschirmen am Bahnsteig erschien der Schriftzug „Solidarité“, im Hintergrund die französische Nationalflagge. Der angekündigte Stillstand blieb jedoch aus, zumindest am Essener Hauptbahnhof: Die Bahnen rauschten im Minutentakt durch den Tunnel, wie jeden Tag. „Von der Schweigeminute habe ich nichts mitbekommen“, meinten die meisten Fahrgäste und eilten in die nächste U-Bahn. Ausgenommen Marion Balzer. „Ich habe bewusst an der Schweigeminute teilgenommen“, sagt die Essenerin. „Ich finde das gut.“ Balzer sieht in den Ereignissen vor allem den religiösen Bezug: „Niemand hat das Recht, anderen Schaden zuzufügen“, so die Christin. „Wir sind alle zur Freiheit berufen.“ Daher sollten sich die Menschen nicht gegenseitig töten. Warum die Bahnen am Montag ganz normal weiterfuhren, konnten Evag-Mitarbeiter vor Ort nicht sagen. „Wir sind generell schlecht informiert worden“, so ein Angestellter, der einen Informationsstand der Evag am Hauptbahnhof betreut. Laut Nils Hoffmann, Pressesprecher der Evag, wurden alle Mitarbeiter über die geplante Schweigeminute aufgeklärt. Bahn- und Busfahrer hätten dort angehalten, wo sie es konnten. „Der Hauptbahnhof ist die einzige Stelle, wo es nicht ging“, so Hoffmann. Der Grund: Das sogenannte Zugsicherungssystem lasse es nicht zu, dass eine Bahn im Tunnel anhält. „Das geht nur im Notfall.“ Im oberirdischen Schienenverkehr hätten die Fahrzeuge der Evag aber für eine Minute gestanden – im Gedenken an die Opfer in Paris.Bildunterschrift: Anzeige im U-Bahnhof unter dem Hauptbahnhof.FOTO: KNUT VAHLENSIECK |
WAZ, 17.11.2015 Gemeinsames Gedenken in der Marktkirche
![]() WAZ / Essen, Rubrik Kurz gemeldet,Dienstag, 17.11.2015 Gemeinsames Gedenken in der Marktkirche
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NRZ, 17.11.2015 Gedanken gehen nach Paris
![]() NRZ / Aus den Stadtteilen,Dienstag, 17.11.2015 Gedanken gehen nach Paris
Kranzniederlegung am Volkstrauertag
Traditionell gedenkt die Bürgerschaft den Weltkriegsopfern mit einer feierlichen Kranzniederlegung am Mahnmal im Benderpark. Dabei werden jedoch auch immer aktuelle Ereignisse mit einbezogen; so auch diesmal, wobei die Erdbebenkatastrophe in Nepal im Mai dieses Jahres thematisiert wurde. Die Gastrede hielt daher Remigius Einhaus, der Nepalbeauftragte des Rotary-Clubs, der unmittelbar nach der Naturkatastrophe vor Ort aktiv Hilfe leistete. Einhaus berichtete nicht nur über die Hilfeleistungen in Nepal – der Aufbau des Camp Hope oder die Bereitstellung ärztlicher Versorgung – sondern auch über die Sorgen der Menschen hier im Lande, deren Angehörige sich zum Zeitpunkt des Erdbebens vor Ort waren. Doch all geriet beinahe in den Hintergrund, als der Referent an die 132 Todesopfer und die 350 Verletzten erinnerte, die der Terror in Paris bislang forderte. Einhaus schilderte den Unterschied zwischen der Naturkatastrophe in Nepal und den Attentaten in Frankreich: „Naturkatastrophen sind nicht zu beeinflussen.“ Doch könne man solche terroristischen Verbrechen verhindern? Gefühle zwischen Fassungslosigkeit, Trauer, aber auch Wut bewegten die Teilnehmer. Aus Verbundenheit zu den europäischen Nachbarn spielte ein Trompeter nach der deutschen auch die französische Nationalhymne, die Marseillaise. heissBildunterschrift: Volkstrauertag in Kupferdreh: Kranzniederlegung im Benderpark. FOTO: VAN FÜHREN |
Aufruf von „Je suis Paris - Solidarität in Essen“
WAZ/NRZ, 16.11.2015 Presseankündigung
![]() WAZ/NRZ / Essen,Montag, 16.11.2015 Gesten der Trauer auch in Essen
Stadt legt im Rathaus ein Kondolenzbuch für die Terroropfer aus. Geplant ist auch eine Demo in der Innenstadt. Polizei hat wegen der Gefahrenlage aufgerüstet
Auch in Essen wird getrauert um die Toten von Paris. Besonders berührend ist eine kleine, hilflos wirkende, aber schöne Geste am Zaun des Deutsch-Französischen Kulturzentrums in Rüttenscheid. Passanten haben dort rote Rosen am Zaun befestigt. „Die Essener Bevölkerung ist in diesen schweren Stunden mit den Opfern, den betroffenen Familien und Freunden sowie den Bürgerinnen und Bürgern der französischen Nation, insbesondere unserer französischen Partnerstadt Grenoble, in Trauer und Schmerz verbunden“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen. Die Stadt wird im Foyer des Rathauses am heutigen Montag ab 12.30 Uhr ein Kondolenzbuch auslegen, das allen Bürgern offensteht, die ihre Anteilnahme ausdrücken möchten. Auch im Deutsch-Französischen Kulturzentrum, Brigittastraße 34, wird es ein Kondolenzbuch geben. Die beiden großen Kirchen laden heute um 17 Uhr zum stillen Gedenken an die Opfer in die Marktkirche im Zentrum der Innenstadt ein. Und ein Bündnis „Je suis Paris - Solidarität in Essen“ hat ebenfalls für den heutigen Montag um 18 Uhr Kundgebung und Demonstration auf dem Hirschlandplatz angemeldet.
Auch Bischof Franz-Josef Overbeck war mit seinen Gedanken schon bei den Folgen des Terroranschlags: „Das erste Wort, das für mich diese Anschläge beschreibt, ist Fassungslosigkeit – und als zweites der unbedingte Wille zum Frieden“, sagte er am Rande eines Mittagsgebets am Samstag im Dom. Reagiert hat auch die Essener Polizei. Sie wird vorläufig in den Streifenwagen wegen der seit den Terrorakten als angespannt bewertete Sicherheitslage Maschinenpistolen mit sich führen. F.S./-MarSBildunterschrift: Bürger haben am Tor des Deutsch-Französischen Kulturzentrums Rosen angebracht. Leiter Michel Vincent: „Das hat mich sehr bewegt.“ FOTO: ULRICH VON BORN |
16.11.2015 Essener Friedensforum unterstützt "Je suis Paris"
15.11.2015 Anti-Rassismus-Telefon unterstützt "Je suis Paris"
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